Kupfer vor Superzyklus! Glänzende Perspektiven für Kupfer-Aktien

 | 02.03.2023 08:09

Dieser Artikel erschien zuerst auf Nebenwerte Online

Elektromobilität, Stromnetze, Energiespeicher: Die Nachfrage nach Kupfer aus Energiewende-Sektoren wächst sprunghaft. Dem Markt droht ein großes und langanhaltendes Defizit. Als wäre das noch nicht genug, profitieren Kupferproduzenten ganz nebenbei von der Molybdän Rallye.

h2 Kupfer – der Megatrend von nebenan?/h2

Steht Kupfer vor einem Megatrend? Falls ja, wird es ein Megatrend zum Anfassen. Wir alle benutzen täglich Produkte, in denen Kupfer enthalten ist. Verwendet wird das vergleichsweise weiche Metall mit hervorragenden Wärme- und Stromleitfähigkeiten fast überall.

Die Bauwirtschaft benötigt das Halbedelmetall ebenso wie die Elektroindustrie. Kupfer wird in elektrischen Leitungen, Schaltdrähten und Stromkabeln ebenso benötigt wie in Leiterplatten, Transformatoren, Elektromotoren, Spulen, Kontaktträgern, Anodenkörpern und vielem mehr. Kupfer ist zudem Bestandteil von hunderten Legierungen wie Messing oder Bronze.

Die weitreichende Verwendung kommt nicht von ungefähr: Kupfer war eines der ersten Metalle, das durch Menschen verwendet wurde. Im Altertum wurde Kupfer auf Zypern gewonnen – aus diesem Umstand leitet sich der Name des Metalls ab.

Kupfer hat nicht nur eine lange Historie, sondern auch eine große Zukunft. Die weltweite Energie und Verkehrswende erfordert riesige Mengen an zusätzlichem Kupfer für den Bau von Elektromotoren, Stromleitungen und Infrastruktur. Die ohnehin steigende Nachfrage durch aufstrebende Schwellenländer, eine wachsende Weltbevölkerung und andere Megatrends wird dadurch zusätzlich forciert.

h2 Kupfernachfrage steigt durch Energie- und Verkehrswende/h2

Die internationale Energieagentur (IEA) geht davon aus, dass die Nachfrage nach Kupfer in diesem und im kommenden Jahrzehnt deutlich steigen wird.

2020 etwa lag die Kupfernachfrage aus den Bereichen Elektromobilität und Stromspeicherung bei lediglich 0,1 Mt. Die Nachfrage aus dem Bereich elektrischer Netze lag bei 5,0 Mt und die Nachfrage aus dem Bereich der klimafreundlichen Stromerzeugung bei 0,6 Mt. Alle anderen Sektoren zusammen fragten 18,3 Mt nach. Die Gesamtnachfrage 2020 lag damit bei 24 Mt.

Bereits 2030 – also in sieben Jahren – wird die Nachfrage aus dem Bereich der Stromerzeugung auf 1,0 Mt, aus dem Bereich der Elektrizitätsnetze auf 6,2 Mt und aus dem Bereich der Elektromobilität und Stromspeicherung auf 0,8 Mt steigen. Auch die Nachfrage aus allen anderen Bereichen steigt – auf 20,6 Mt. Die Gesamtnachfrage 2030: 28,6 Mt, ein Zuwachs um fast 20 % gegenüber 2020.

2040 wird die Nachfrage aus dem Bereich der klimafreundlichen Stromerzeugung auf 1,3 Mt und aus dem Bereich der Elektrizitätsnetze auf 7,6 Mt ansteigen. 1,1 Mt Kupfer werden durch Elektromobilität und Speicherung nachgefragt, 21,7 Mt aus allen anderen Sektoren. Die Gesamtnachfrage 2040: 31,7 Mt und damit fast ein Drittel mehr als 2020.

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Wohlgemerkt: Die Zahlen der IEA beziehen sich auf die bereits beschlossenen politischen Maßnahmen. Mit diesen werden die globalen Emissionsziele allerdings nicht erreicht. Sollen diese Ziele durch weitergehende Maßnahmen erreicht werden, dürfte die Kupfernachfrage laut IEA noch deutlich weiter steigen.

h2 Kupferangebot wächst nicht schnell genug/h2

Die großen Kupferproduzenten haben den Trend längst erkannt und erhöhen den Anteil von Kupferprojekten an ihren Portfolios. Das Problem: Diese Neugewichtung führt fast ausschließlich über den M&A Bereich und nicht über die Exploration.

Der Branchendienst Fastmarkets berichtete im Januar 2023 unter Berufung auf Branchenquellen, dass das weltweite Kupferdefizit bis 2030 auf 6 Millionen t ansteigen könnte. Unternehmen müssten also eigentlich nach neuen Kupferlagerstätten suchen und diese in Richtung Produktion entwickeln. Dies geschieht jedoch viel zu selten.

Die Unternehmen setzen auf Brownfield-Projekte – also den Kauf und gegebenenfalls die Erweiterung bestehender Projekte anstelle von Greenfield-Projekten.

Doch Letztere sind notwendig. Fastmarkets zitierte einen Branchenexperten: „Die Entwicklung von Brownfield-Projekten hilft sicherlich dabei, die Lücke zu schließen, aber die Steigerung von Greenfield-Projekten wird entscheidend sein. Weder bestehende Projekte noch theoretisches Recycling werden in der Lage sein, die prognostizierte Nachfrage für das kommende Jahrzehnt zu decken.“

Glencore (LON:GLEN) CEO Gary Nagle sieht den Markt folgerichtig in einem historischen Ungleichgewicht. Seiner Ansicht nach steuert die Welt auf einen massiven Kupfermangel zu, der auch die CO2 Reduktionsziele gefährde. „Es kommt ein Kupferdefizit – aber die Welt scheint das nicht zu verstehen“, sagte Nagle im Dezember gegenüber Aktionären.

Ein Grund für die Zurückhaltung der Unternehmen ist laut Nagle, dass der Kupferpreis die tatsächlichen Verhältnisse am Markt noch nicht widerspiegelt. Glencore werde deshalb mit der Ausweitung der Produktion warten, bis die Welt „danach schreie“. „Wir wollen dieses Defizit sehen„.

Die großen Kupferhersteller sehen also einer ausgesprochen komfortablen Marktposition entgegen …

h2 Molybdän als lukratives Nebenprodukt/h2

Als ob dies nicht genug wäre, geht nun auch noch der Preis für Molybdän durch die Decke. Molybdän fällt vorwiegend als Nebenprodukt der Kupferproduktion an – und befindet sich damit häufig im Besitz der großen Kupferproduzenten.

Der Preis ist allein in den vergangenen sechs Monaten um mehr als 130 % gestiegen. Der Grund: Hohe Nachfrage bei gleichzeitig stockendem Angebot. Laut Bloomberg Intelligence bedeutet ein Preisanstieg um 5 USD bei Molybdän für Kupferhersteller wie Freeport-McMoRan (NYSE:FCX) einen zusätzlichen Cashflow von 350 Millionen USD …

h2 Diese Kupfer-Aktien könnten vom Boom profitieren/h2

Codelco war im Jahr 2021 mit 1.728 t der weltweit größte Kupferproduzent und mit 28 kt Molybdän (2020) auch einer der wichtigsten Produzenten dieses Metalls. Das Unternehmen betreibt in Chile sieben Bergwerke und eine Raffinerie und befindet sich vollständig im Eigentum des chilenischen Staates. Zum Portfolio gehört auch die seit 1905 in Betrieb befindliche Kupfermine El Teniente. Hier befindet sich das größte bekannte Kupfererzvorkommen der Welt. Die Lagerstätte umfasst rund 100 Mt Feinkupfer. In Codelco können Anleger allerdings nicht investieren. Anders verhält es sich mit den folgenden Kupfer Aktien.

h3 Freeport McMoRan/h3

Freeport McMoRan (NYSE: FCX, WKN: 896476, ISIN: US35671D8570) produzierte 2021 1407 kt Kupfer und war damit die Nummer 2 auf der Liste der größten Produzenten. Das in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona ansässige Unternehmen ist im S&P 500 gelistet und baut Rohstoffe in Nord- und Südamerika sowie in Indonesien ab.

In Nordamerika betreibt Freeport-McMoRan sieben Kupferminen im Tagebau: Morenci, Bagdad, Safford, Sierrita und Miami in Arizona sowie Chino und Tyrone in New Mexico. Außerdem gehören die beiden Molybdänminen Henderson und Climax in Colorado zum Portfolio. Dieses umfasst auch unerschlossene Reserven und Ressourcen mit diversen langfristig ausgelegten Entwicklungsprojekten.

Die aktuellen Freeport McMoRan Analystenratings: 10x Buy, 1x Overweight, 11x Hold, 0x Underweight und 1xSell. Das durchschnittliche Kursziel Analysten liegt bei 45,43 USD.