Korruptionsskandal: US-Ermittlungen gegen Deutsche Bank

 | 12.07.2019 17:03

h2 Top-Thema

Im Korruptionsskandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB taucht nun auch der Name Deutsche Bank (DE:DBKGn) auf. Das US-Justizministerium untersuche, ob die Bank bei ihrer Arbeit für den Fonds gegen Antikorruptions- oder Anti-Geldwäsche-Gesetze verstossen hat, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Die Deutsche Bank habe 1MDB 2014 geholfen, Mittel in Höhe von 1,2 Milliarden US-Dollar einzusammeln, während bereits Gerüchte über das Management und die Finanzen des Fonds zirkulierten. Die Untersuchung gegen die Deutsche Bank werde in Teilen von dem ehemaligen Goldman-Sachs-Manager Tim Leissner unterstützt, der mit den Behörden zusammenarbeite. Gegen Goldman Sachs (NYSE:GS) wird wegen ähnlicher Angelegenheiten ermittelt. Leissner hatte sich vergangenes Jahr schuldig bekannt und zugegeben, dazu beigetragen zu haben, Milliarden von Dollar von dem Fonds abzuschöpfen. Der staatliche Entwicklungsfonds ist zu einem riesigen Skandalthema geworden, nachdem zwischen 2009 und 2014 Milliarden von Dollar abgezapft wurden. Das hat zu mehreren Untersuchungen und zum Sturz des malaysischen Premierministers Najib Razak geführt. Das US-Justizministerium hat das gestohlene Geld auf mindestens 4,5 Milliarden Dollar beziffert. Es sei für Bestechungsgelder an Regierungsvertreter verwendet worden.

h2 Aktien Schweiz/h2

Konjunkturskepsis hat den schweizerischen Aktienmarkt belastet. Die jüngsten Gewinnwarnungen verschiedener Unternehmen hätten die Anleger vorsichtig agieren lassen, zumal die Bilanzsaison gerade erst anlaufe, hiess es. Bei den 20 SMI-Werten standen sich elf Kursverlierer und neun -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 51,35 (zuvor: 49,66) Millionen Aktien. Verkauft wurden erneut Konjunkturzykliker wie ABB (SIX:ABBN) oder Adecco (SIX:ADEN), die 0,6 und 0,8 Prozent verloren. Nach einer Verkaufsempfehlung der UBS (SIX:UBSG) verbilligten sich Sika um 4 Prozent auf 154 Franken. Swiss Re (-0,1 Prozent) stabilisierten sich nach dem Rücksetzer vom Mittwoch. Der Rückversicherer bestätigte am Donnerstagmorgen, was schon am Mittwoch aus informierten Kreisen gemeldet worden war: Der geplante Börsengang der Tochter Reassure an der Londoner Börse wird wegen des ungünstigen Marktumfelds ausgesetzt. Mit deutlichen Abgaben zeigten sich auch die Aktien der schwergewichteten Pharmahersteller Novartis (SIX:NOVN) und Roche (SIX:RO), die um 0,9 und 1,8 Prozent nachgaben. Hier dürften die Pläne der US-Regierung belastet haben, die Medkamentenpreise in den USA deutlich zu senken.

h2 Aktien international/h2 h3 Europa/h3

Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag im Minus geschlossen. Dabei erinnerte vieles an den Vortag. Während dort die Indizes mit Blick auf die Notenbankpolitik auf Rekordhoch kletterten, haderten die Investoren in Europa. In Deutschland dagegen überraschten drei Unternehmen mit Gewinnwarnungen. Auch wenn die Namen nicht in der ersten Reihe zu finden sind, überraschte die Häufung. Zudem waren es nicht die ersten Unternehmen, die auf die Absatzschwäche der Automobilindustrie oder aber auf die bereits zu spürenden Auswirkungen des US-chinesischen Handelskonfliktes verwiesen. Und es ist zu befürchten, dass in den kommenden Wochen weitere Unternehmen ihre Ausblicke senken. Der DAX schloss 0,3 Prozent tiefer bei 12.332 Punkten, das war bereits der fünfte Verlusttag in Folge. Der Euro-Stoxx-50 gab 0,1 Prozent auf 3.497 Zähler nach. Fielmann (DE:FIEG) gaben 4,2 Prozent ab. Positive Schlagzeilen kamen derweil von Gerresheimer, der Kurs schnellte um 13,8 Prozent empor. Der operative Gewinn auf bereinigter EBITDA-Basis liegt über den Erwartungen.

h3 USA/h3

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Die Zinssenkungssignale, die US-Notenbankchef Jerome Powell am Mittwoch ausgesandt hatte, haben den US-Börsen am Donnerstag keinen merklichen Schub mehr gegeben, auch wenn der Dow-Jones-Index auf ein Rekordhoch stieg. Erstmals überwand der Index die Marke von 27.000 Punkten. Steigende langfristige Zinsen am Anleihemarkt hätten das Interesse an Aktien gedämpft, berichteten Marktteilnehmer. Der Dow verdankte sein Plus vor allem der Aktie von Unitedhealth, die von einer gesundheitspolitischen Entscheidung der US-Regierung profitierte und um 5,5 Prozent zulegte. Die Titel des Krankenversicherers verfügen über das zweitstärkste Gewicht im Index nach der Boeing-Aktie, die ebenfalls zu den grössten Gewinnern zählte und um 1,9 Prozent vorrückte. Der Dow-Jones-Index schloss 0,8 Prozent höher bei 27.088 Punkten. Der S&P-500 stieg um 0,2 Prozent und der Nasdaq-Composite sank um 0,1 Prozent. Dabei wurden 1.400 Kursgewinner und 1.542 -verlierer gesehen, unverändert schlossen 86 Titel.. Aktien von Pharmaherstellern wurden hingegen verkauft, denn in einer Stellungnahme sagte eine Sprecherin des US-Präsidenten, dass dieser nach wie vor deutlich niedrigere Medikamentenpreise anstrebe. Präsident Trump hat die Pharmaindustrie wiederholt scharf wegen ihrer Preispolitik angegriffen. Im Dow verloren Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) 0,8 Prozent, Pfizer (NYSE:PFE) 2,5 Prozent und Merck (DE:MRCG) & Co 4,5 Prozent.

h3 Asien/h3

Die Aktienmärkte in Ostasien schliessen sich am Freitag mangels sonstiger Impulse den US-Vorgaben an. Der Nikkei-225-Index legt ganz leicht zu auf 21.673 Punkte.

h2 Anleihen/h2

US-Anleihen liefen mit den Inflationsdaten nach unten. Die Daten dämpften auch das Interesse an der Auktion 30-jähriger US-Anleihen, denn Langläufer gelten als anfälliger für eine höhere Inflation als Anleihen mit kürzeren Laufzeiten, weil die Gefahr grösser ist, dass die Teuerung die Rendite auffrisst.

h2 Analysen/h2

CS erhöht Air-Liquide-Ziel auf 116 (100) EUR – Underp.
CS senkt Endesa und Naturgy auf Underperform (Neutral)
CS erhöht Enel-Ziel auf 7 (6,50) EUR – Outperform
UBS senkt Nokia-Ziel auf 5,50 (5,90) EUR – Buy


Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.

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