Sven Weisenhaus | 15.07.2014 08:32
Erneut haben wir in dieser Woche klar korrektive Signale erhalten. Und wie gehabt ist der DAX deutlich stärker zurückgekommen als die US-Indizes. Daher stellt sich nun die Frage, ob wir es endlich mit einer ausgewachsenen Korrektur zu tun bekommen oder die Kurse doch wieder nur auf hohem Niveau leicht konsolidieren, um dann wieder in den USA auf ein neues Hoch zu steigen.h3 Gefahr von Fehlsignalen in Sommermonaten/h3
Beantworten lässt sich die Frage zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht. Zumal wir vor einer Wochehier an dieser Stelle bereits schrieben, dass in den Sommermonaten die Gefahr von Fehlsignalen zunimmt, weil das Handelsvolumen in dieser Zeit traditionell gering ist und die Kursbewegungen entsprechend wenig repräsentativ sind, weil sie nur von wenigen Marktteilnehmern verursacht werden.
h3 Angst vor Rückkehr der Eurokrise/h3Als Grund für die jüngsten Kursrückgänge wurde die wachsende Angst der Anleger vor einer Rückkehr der Eurokrise genannt. Am portugiesischen Aktienmarkt befanden sich die Kurse auf Talfahrt, wobei sich das Tempo der Abwärtsbewegung zuletzt noch beschleunigte. Innerhalb eines Monats ist der dortige Aktienmarkt, der PSI 20-Index, von fast 7.500 auf knapp 6.100 um über 1.000 Punkte oder mehr als 18 Prozent eingebrochen.
Gleichzeitig ging es mit den Renditen auf Staatsanleihen Portugals kräftig nach oben. Die Rendite von portugiesischen Anleihen mit zehn Jahren Laufzeit ist in der Spitze auf 3,91 Prozent gestiegen und hat damit fast den höchsten Stand seit Mai erreicht. Zu Wochenbeginn notierten sie noch bei 3,58 Prozent.
Auch in Spanien und Italien zogen die Staatsanleihe-Renditen deutlich an, da die Sorge vor einer Ausbreitung der Krise besteht. So lag die Zehnjahresrendite Italiens in dieser Woche beispielsweise wieder bei fast 2,9 Prozent, nachdem es zu Monatsbeginn noch gut 2,70 Prozent waren. Die Zinsen Spaniens sind in der gleichen Zeit von 2,64 auf 2,76 Prozent gestiegen.
Die Märkte haben also Angst vor einer Rückkehr der Krise? Dabei war die Eurokrise doch eigentlich nie weg! Denn die Ursache, die hohe Verschuldung der beteiligten Staaten, wurde bislang längst nicht ausreichend bekämpft. Es wurden lediglich die Symptome gelindert, indem man mithilfe der Geldpolitik die Kosten (Zinsen) für die weitere Schuldenaufnahme der Staaten künstlich niedrig gehalten hat.
Wir hatten aber unlängst über die irrsinnig niedrigen Renditen bei Anleihen von Griechenland, Spanien, Italien, Portugal etc. berichtet. Und zwar immer dann, wenn wir auch über die wahnwitzigen Kursentwicklungen in unserem heimischen Rentenindex Bund Future berichtet haben.
Unseren Lesern des „Geldanlage Premium Depot“ berichteten wir zum Beispiel am 6. Juni: „Zehnjährige italienische Titel warfen mit 2,837 Prozent so wenig ab wie noch nie seit Einführung des Euro. Auch die Renditen spanischer und irischer Papiere fielen mit 2,74 Prozent beziehungsweise 2,51 Prozent auf ein Rekordtief. Gesund ist das alles, angesichts der Risiken, die diese Länder nach wie vor beherbergen, nicht.“ Vor wenigen Wochen lagen Spaniens Renditen sogar unter jenen vergleichbarer US-Anleihen.
Die Angst der Märkte ist also durchaus berechtigt. Sollten die Renditen der Staatsanleihen in Europa weiter steigen, dann könnten wir ernsthafte Probleme bekommen. Denn die Europäische Zentralbank (EZB) hat einen Großteil des geldpolitischen Pulvers längst verschossen. Wie exzessiv will sie denn noch in die Märkte eingreifen, wenn es nun nötig würde?!
Den Euro dürfte eine erneute Eskalation der Schuldenkrise hart treffen, womit unser „Geldanlage Premium Depot“ durch einen EUR/USD-Short deutlich profitieren würde. Und auch stärkere Kursverluste an den Aktienmärkten würden unserem Musterdepot zu Gute kommen. Insofern – es darf gerne ein „heißer“ (Börsen-)Sommer werden…
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Sven Weisenhaus
(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 13.07.2014, Autor: Sven Weisenhaus)
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