Konflikte um Öl und Klimahysterie - BP, Saturn Oil & Gas und Royal Dutch Shell

 | 21.01.2020 08:32

Konflikte um Öl und Klimahysterie - BP (LON:BP), Saturn Oil & Gas (TSXV:SOIL) und Royal Dutch Shell (DE:RDSa)

Der seit über 110 Jahren andauernde weltweite Krieg um das Öl hat auch zum Jahreswechsel durch die Ermordung des iranischen Generals Soleimani wieder neues Futter erhalten. Und auch das deutsche Unwort des Jahres 2019 „Klimahysterie“ zeigt deutlich den Konflikt innerhalb der westeuropäischen Welt bzgl. der zukünftigen Ausrichtung von Wirtschaft und Energieversorgung. Freilich würde ein Teil der Bevölkerung sofort auf alle Öl-Produkte verzichten, aber in der Regel nur aus Unwissenheit, denn ihnen ist nicht bewusst, in wie vielen Produkten Öl enthalten ist. Ist also ein radikaler Umbau der westlichen Wirtschaft ohne wirtschaftlichen Zusammenbruch möglich?

Die Aktiengesellschaften von BP (WKN: 850517 / ISIN: GB0007980591), Saturn Oil & Gas (WKN: A2DJV8 / ISIN: CA80412L1076) und Royal Dutch Shell (WKN: A0D94M / ISIN: GB00B03MLX29) sind alle im Ölsektor aktiv. Während Royal Dutch Shell und BP weltweit agieren und von der Produktion und Weiterverarbeitung große Teile der Wertschöpfungskette abdecken, fokussiert sich Saturn Oil & Gas sehr erfolgreich auf die Produktion von Öl im krisensicheren Kanada.

BP British Petroleum – Dividendenperle

Die wenigsten Marktteilnehmer dürften wissen, dass BP 1904 in Berlin als Deutsche Petroleum AG gegründet worden und erst im ersten Weltkrieg von England enteignet worden ist. Später firmierte sie unter den Namen Anglo-Persian Oil Company, ab 1935 als Anglo-Iranian Oil Company, ehe sie 1954 unter dem heute bekannten Namen BP British Petroleum umfirmierte. Durch diese Namen wird die einst enge Verknüpfung der Dividendenperle mit dem Iran deutlich, der seit der Ermordung des General Soleimani durch die USA wieder in den Fokus der Medien gerückt ist und kurzfristig den Erdölpreis bewegte.

Zum 13.02.2020 wird die nächste Quartalsdividendenzahlung i.H.v. ca. 0,0923 Euro fällig. Bei einem aktuellen Aktienkurs zum 21.01.2020 i.H.v. 5,82 Euro entspricht das einer jährlichen Dividendenrendite von 6,35 % p.a.. Für wen schwankenden Aktienkurse akzeptabel sind, der könnte mit dieser Dividendenperle eine Grundrendite im Depot darstellen.

Saturn Oil & Gas – Antizyklischer krisensicherer Ölwert

Der Aktienkurs des kanadischen Ölproduzenten Saturn Oil & Gas notiert derzeit bei 0,105 Euro zum 20.01.2020. Durch die Fokussierung des bestens eingespielten Teams von Saturn Oil & Gas auf die Ölproduktion im Viking-Öl-Gebiet, überraschte Saturn Oil & Gas wiederholt die kanadischen Marktbegleiter. Saturn Oil & Gas weist in 2019 die niedrigsten Öl-Produktionskosten von ganz Kanada aus. Bei einem WTI-Ölpreis von derzeit ca. 52,70 Euro je Barrel und bei Produktionskosten von ca. 11 Euro je Barrel, bleibt eine entsprechend hohe Marge für Saturn Oil & Gas übrig. Diesen Cashflow nutzt das Unternehmen für den stetigen Aus- und Aufbau von Produktionskapazitäten. Dabei übertraf der CEO John Jeffrey seine Prognoseschätzung von 1.000 Barrel ÖL am Tag um 20% und lieferte durch die neuen vier Bohrlöcher zum Jahresabschluss eine Gesamtproduktionsmenge von 1.200 Barrel am Tag. Für das erste Quartal 2020 sollen weitere vier Bohrlöcher gebohrt und zur Produktion geführt werden. Das sollte dem Aktienkurs das erforderliche Momentum für den Anstieg geben und damit die Aktionäre von Saturn Oil & Gas weiter erfreuen.

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Royal Dutch Shell – Breite Diversifizierung

Der niederländische Mineralöl- und Erdgas-Konzern ist in über 70 Ländern aktiv und beschäftigt ca. 82.000 Mitarbeiter. Der Aktienkurs von Royal Dutch Shell Aktiengesellschaft notiert zum 20.01.2019 bei 26,42 Euro. Der Umsatz bis zum dritten Quartal 2019 betrug 239,499 Mrd. Euro und der Gewinn lag bei 13,761 Mrd. Euro. Die auf das Gesamtjahr umgerechnete Dividende beträgt ca. 1,69 Euro, was einer Dividendenrendite von 6,40% p.a. entspricht und damit gerade für Langfrist-Investoren, wie z.B. Pensionsfonds interessant sein dürfte. Wer also auf sichere Zahlungsströme setzt, der dürfte bei Royal Dutch Shell richtig liegen. Bereits seit 1945 schüttet das Unternehmen konstant Dividenden aus. Die nächste Quartalsdividendenzahlung ist zum 13.02.2020 fällig und wird 0,47 USD je Aktie bzw. 0,42 Euro betragen.

Produkte aus Erdöl und FfF

Viele Jugendliche Freitags-Demonstranten fordern regelmäßig, dass die Politik und Wirtschaft schneller aus der CO2 Emissions-Wirtschaft aussteigen sollte. Gerade Erdöl und Erdgas und die Folgeprodukte wie Diesel und Benzin, die von Motoren aller Art verbraucht werden, sollen schnellstmöglich verbannt werden.

Doch in welchen Produkten im Alltag ist eigentlich alles Erdöl drin, auf die kaum jemand in der westlichen Welt verzichten möchte?

Auch E-Autos haben einen signifikanten Anteil von Ölprodukten, aber auch alltägliche Produkte sind ohne Erdöl nicht denkbar. Handy/Mobiltelefon, Kühlschrank, Kabelhülle/Kabelabschirmung, Kleidung wie Pullover + Stretchjeans, Aspirin-Tabletten, Waschmittel, Shampoo, Haarspray, Seife, Zahnbürsten, Eimer, Matratzen, Folien, Kreditkarten, Computergehäuse, Tastaturen, Farben und Lacke, Fenster, Fußböden, medizinische Schläuche, u.v.m. siehe Petrochemische Flussdiagramm:

Quelle: https://energi.media/news/petrochemical-products-in-everyday-life/

Fragen ohne Antwort

Können die westeuropäischen Nationen einen Wandel der Wirtschaft ohne C02 Emission und die Nutzung von Öl und Ölprodukten tatsächlich vollziehen ohne deutliche Wohlstandsverluste in Kauf zu nehmen?

Kann die hiesige Wirtschaft dem internationalen Wettbewerbsdruck überhaupt noch standhalten, wenn nur Westeuropa rigerose Maßnahmen zur „CO2-Bekämpfung“ durchführt und der Rest der Welt lachend der Deindustrialisierung in der EU zuschaut?