Kohle und Gas: So geht es nach der Korrektur weiter

 | 18.10.2021 06:03

  • Kohle steigt auf ein neues Rekordhoch
  • Erdgas nähert sich den Hochs aus Februar 2014, bevor es korrigiert
  • Die Fundamentaldaten für Kohle sind weiterhin bullisch
  • Niedrige Erdgasvorräte vor Beginn der Hochsaison
  • Russland lässt seine Muskeln spielen
  • Die Preise für Energierohstoffe sind in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres enorm gestiegen. An den Preissturz bei Rohöl, Erdgas und Kohle in der ersten Hälfte des Jahres 2020 kann man sich kaum noch erinnern. Im April 2020 stürzte das an der NYMEX gehandelte Rohöl ab. Für einen kurzen Augenblick fiel es sogar unter die Nulllinie und erreichte einen Preis von minus 40 Dollar pro Barrel. Eine globale Ölschwemme, ein drohender Lagermangel und die Furcht vor einer tiefen Rezession sorgten für den historischen Preisverfall.

    Die Nordseesorte Brent erreichte mit 16 Dollar pro Barrel den niedrigsten Stand in diesem Jahrhundert. Der Preis für Kraftwerkskohle zur Lieferung in Rotterdam, Niederlande, verbilligte sich auf 38,45 Dollar pro Tonne und damit auf den niedrigsten Stand seit Jahrzehnten. Erdgas fiel auf 1,432 Dollar pro MMBtu und damit auf ein Niveau, das in einem Vierteljahrzehnt seit 1995 nicht mehr beobachtet wurde.

    Aber wie so oft bei Rohstoffen gelten auch hier niedrige Preise als probates Mittel. Im Jahr 2021 haben sich die Energiepreise wieder erholt und sind in die Höhe geschossen. In den neun Monaten von Januar bis September 2021 verzeichneten die klassischen Energierohstoffe imposante Gewinne:

    • Kohle legte seit Ende 2020 um 216,88% zu
    • Erdgas verteuerte sich in den letzten neun Monaten um 131,08 %
    • Die an der NYMEX gehandelten Rohöl-Futures erhöhten sich um 54,64 % und die Futures auf Brent Oil um 51,52 % in diesem Zeitraum

    Und die Hausse im Energiesektor hielt an. Anfang Oktober markierten die Energiepreise sogar höhere Hochs, bevor sie korrigierten.

    h2 Kohle steigt auf ein neues Rekordhoch/h2

    Die dreckige Kohle-Energie ist vielen Umweltaktivisten ein Dorn im Auge. Der Grund: bei der Verbrennung von Kohle zur Stromgewinnung wird viel des Treibhausgases Kohlendioxid freigesetzt. Und trotz der ganzen Kritik an dem fossilen Brennstoff war Kohle im dritten Quartal und bis jetzt im Jahr 2021 der erfolgreichste Energierohstoff.