Jakob Penndorf | 16.03.2015 19:29
Klöckner & Co (XETRA:KCOGn) Aktie
Auf der Suche nach günstigen Aktien in einem immer teurer werdenden Gesamtmarktumfeld in Europa (DAX 12.000 Punkte) stolpert der informierte Anleger über die Aktien vom Duisburger Traditionsunternehmen Klöckner & Co, das auf den Handel mit Stahl und Metallen spezialisiert ist.
Die Aktien der Stahlunternehmen, wie z.B. die von ThyssenKrupp, Salzgitter (DE:SZGG) oder ArcelorMittal laufen in den letzten Jahren deutlich schlechter als der Gesamtmarkt. Die Ursache dafür ist hauptsächlich der sinkende Stahlpreis, der durch Überangebote in den USA und eine schwache Nachfrage in China unter Druck steht.
Klöckner & Co beliefert an rund 220 Standorten in 15 Ländern rund 150.000 Kunden. Das Unternehmen spürt damit unmittelbar die globale Nachfrage von Stahlblechen für die Maschinen- und Autoindustrie.
Die Prognosen für den Stahlpreis in den kommenden Monat sehen noch recht optimistisch aus. Der Preis für eine Tonne warmgewalzten Stahl in den USA wird für 2015 im Durchschnitt bei ca. 600 USD erwartet. Im Moment handelt der Stahlpreis bei 485 USD. Die Analysten dürften ihre Prognosen demnächst nach unten revidieren.
Der Ausblick von Klöckner-CEO Gisbert Rühl im Geschäftsbericht für 2014 liest sich entsprechend zurückhaltend.(1) Der Preisverfall in den USA und die Währungseffekte zum Dollar und Schweizer Franken belasten die kurzfristige Ertragslage des Unternehmens. Die Umsätze im gesamten Jahr 2015 werden nur leicht zum Vorjahr wachsen, aber ein internes Sparprogramm soll die Profitabilität von Klöckner wieder steigern. Die Geduld der Anleger belohnt Klöckner & Co mit einer Dividendenzahlung in Höhe von 0,20 EUR (erstmals wieder nach 2010: 0,27 EUR).
Substanziell ist Klöckner & Co für eine Verbesserung der äußeren Umstände gut aufgestellt. Eine Eigenkapitalquote in Höhe von 39% und ein Buchwert pro Aktie in Höhe von 15,07 EUR bieten den Anlegern ein weiches Polster. Umso weniger überrascht die hohe Quote von über 60% institutionellen Anlegern in dem Titel. (2)
Die Ertragslage von 191 Mio. EUR (EBITDA) bedeutet für den Anleger eine Brutto-Verzinsung von 0,22 EUR für jeden Euro die er in die Klöckner-Sparbüchse steckt. Nach Zinsen und Steuern bleiben aber im Moment lediglich 22,33 Mio. EUR und damit 2,38% netto bei einem Kurs von 9,23 EUR pro Anteilsschein (10.03.2015). Anleger, die sich zum Kaufen der Klöckner-Aktie entscheiden, müssen also auf eine weitere Erholung der Unternehemsgewinne hoffen. Die Ertragsprognosen für Klöckner liegen bei 52,13 Mio. EUR in 2015, 81,01 Mio. EUR in 2016 und 104,27 Mio. EUR in 2017.
5 gute Gründe für eine Investition in Klöckner & Co.
Fazit: Im schwierigen Konjunktur- und Stahlpreisumfeld ist die Klöckner & Co (noch) keine „Cash-Cow“ für den Anleger. Wenn die Gewinne mit einer steigenden Nachfrage nach Stahl- und Stahlprodukten wieder steigen, kann sich das ändern. Durch die Substanz des Unternehmens und die aktuelle Unterbewertung des Marktpreises lässt sich eine Investition gut rechtfertigen.
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