Philip Hopf | 04.07.2023 14:48
Nicht umsonst werden sie „Ewigkeits-Chemikalien“ genannt: Polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) sind unter anderem fett-, wasser- und schmutzabweisend und werden dementsprechend nur sehr langsam abgebaut. Ebendiese PFAS kommen allerdings häufig in den verschiedensten Produkten zum Einsatz, zum Beispiel in Kosmetika, wasserdichter Kleidung, Kochgeschirr, Shampoo und Pizzakartons. Auf diesem Wege können die gesundheitsschädlichen Stoffe in die Umwelt gelangen und sogar das Trinkwasser verschmutzen – so geschehen in den Vereinigten Staaten.
Dort muss nun der Mischkonzern 3M (NYSE:MMM) eine Strafe in Milliardenhöhe zahlen, weil über von ihm produzierte Feuerwehrschäume für Löscharbeiten auf Militär- und Fluggeländen PFAS an vielen Orten in das Trinkwasser geraten sind. Die Entschädigungssumme wird sich auf mindestens $10.5 Milliarden belaufen und kann sich, abhängig von der Menge an schädlichen Stoffen, die im Trinkwasser nachgewiesen werden, auf bis zu $12.5 Milliarden erhöhen. Laut Angaben von 3M soll sich die Auszahlung über einen Zeitraum von 13 Jahren, von 2024 bis 2036, erstrecken und somit alle laufenden sowie zukünftigen Klagen von Wasserversorgern beilegen. Das Geld soll dann für die Entwicklung von Technologien zur Aufbereitung und Analyse von (durch PFAS verschmutztem) Wasser genutzt werden. Für das laufende zweite Quartal hat 3M bereits angekündigt, eine finanzielle Belastung von rund $10.3 Milliarden einzuplanen, auch wenn der Vergleich erst noch offiziell von einem Bundesgericht abgesegnet werden muss.
h2 Abschied von den Schadstoffen ist geplant/h2Das wohl bekannteste Produkt von 3M sind die bunten „Post-it“-Klebezettel, doch das Unternehmen stellt unter anderem auch Baumaterialien, elektronische Teile, Schutzausrüstung wie Ohrenstöpsel sowie Labor- und Zahnmedizin-Bedarf her – und will dabei in Zukunft auf die Verwendung von PFAS verzichten. Dies hatte 3M schon vor 20 Jahren angekündigt, doch nun ist es dem Konzern mit diesem Entschluss offenbar ernst. Bis 2025 will sich das Unternehmen laut Chef Mike Roman von den Schadstoffen verabschieden – ein Schritt, der sich künftig lohnen könnte, denn inzwischen haben Deutschland, Dänemark, Norwegen, die Niederlande und Schweden bei der EU-Chemikalienagentur Echa einen Antrag auf ein PFAS-Verbot eingereicht.
h2 3M ist nicht alleine/h2Doch die Klagen gegen 3M sind nur einige von insgesamt 4000, die dem Bundesgericht in Charleston, South Carolina vorliegen. Auch die Chemiekonzerne DuPont (NYSE:DD), Chemours (NYSE:CC) und Corteva müssen wegen der Verunreinigung von Trinkwasserquellen mit PFAS Entschädigungszahlungen von insgesamt $1.2 Milliarden leisten. Davon soll Chemours mit $592 Millionen den größten Anteil tragen, gefolgt von DuPont mit $400 Millionen und Corteva mit $193 Millionen. DuPont dürfte vor allem für seine Marke Kevlar® bekannt sein, während Chemours Kältemittel produziert und Corteva Chemikalien und Saatgut für die Landwirtschaft herstellt.
Und wenn Sie in das 3M-Wertpapier oder das eines anderen nordamerikanischen Großunternehmens investiert sind oder investieren wollen, dann werfen Sie doch einen Blick auf unser US-Titans-Aktienpaket , in dem wir täglich vier verschiedene Titel für Sie analysieren
Für mehr aktuelle Inhalte, Prognosen und Einblicke klicken Sie bitte hier !
Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.