Andreas Knobloch | 21.10.2016 11:23
Für Portugal geht es um viel. Und auch für die Märkte steht einiges auf dem Spiel! Die kleine aber exquisite Rating-Agentur DBRS ist nur Experten bekannt und daher ist ihr Einfluss auf die Märkte sehr hoch. Fragt man nach Ratingagenturen bei den Anlegern, so hört man in der Regel nur Moodys und Standard & Poors.
Die Ratingagentur DBRS wird heute bekanntgeben, ob sie Portugal den Ramsch-Status vergibt. Der Markt rechnet nicht mit einem Downgrade. Portugal bleibt ein Sorgenkind - eines der größten Sorgenkinder in Europa. Zwar wäre Portugal kurzfristig eine Sorge los, wenn DBRS das Rating beibehält, doch strukturell wird sich eine Abwertung nur verzögern.
Auch hier gilt: Portugal wird nicht fähig sein, seine strukturellen Probleme durch eine einfache Reform zu lösen. Eine eigene Währung dürfte über kurz oder lang auch hier den Euro ablösen.
Warum ist das Rating der DBRS heute, aber auch künftig für Portugal so wichtig?
DBRS gehört zu den Ratingagenturen, die die EZB akzeptiert. Das Rating der DBRS ist die einzige Agentur, die Portugal noch nicht den Schrott-Status vergeben hat. Und das ist für die EZB, aber vor allem für Portugal von allerhöchster Bedeutung.
Der Verlust des aktuellen Ratings würde bedeuten, dass Portugal den Zugang zum Ankaufprogramm für Staatsanleihen der EZB und die portugiesischen Banken zu den Refinanzierungsfazilitäten der EZB verliert. Nothilfeprogramme und extra aufgelegte Programme wären notwendig.
Wie könnte sich ein Negativereignis auf den DAX auswirken?
Die Grafik zeigt aus Sicht des Risikos ein entspanntes Chance-Risikoverhältnis. Für den DAX ergibt sich zwar ein leicht erhöhtes Risiko, aber der S&P- und der Dow Jones Industrials (hier nicht abgebildet) Index sind bereits in einem durchaus attraktiven Chance-Risikoverhältnis aufzufinden.
Aus Sicht des Trends befinden sich die amerikanischen Hauptindizes im Abwärtstrend. Der DAX dagegen knapp im Aufwärtstrend. Allerdings würde ich beim DAX aufgrund der langen Seitwärtsbewegung erst oberhalb von 10.800/10.815 Punkten von einer nachhaltigen Aufwärtsbewegung sprechen.
Interessant ist auch der Unterschied zwischen dem S&P und dem Halbleiterindex in den USA.
Auf die Frage wie sich ein Negativereignis auswirken kann, muss ich zwischen einer Normalsituation und einer außergewöhnlichen und strukturellen Nachricht unterscheiden. Dazu würde beispielsweise auch das Thema Portugal und Ramsch-Status passen.
Weitere Aussagen. Goldaktien führen häufig ein starkes Eigenleben. Exzessive Bewegungen können hier erwartet werden. Eine Grundbasis für ein Kaufengagement - nämlich das exzessiv niedrige Risiko - ist bereits gelegt. Im Falle der Goldminen kann jedoch sinnvoll sein, dass die Trendwende abgewartet werden könnte, um das Chance-Risikoverhältnis zu optimieren.
Goldaktien als Depotbeimischung können aber jetzt schon aufgenommen werden. Derzeit sind 5 meiner 18 großen Goldminen-Aktien im Steigen.
Die Marktstrukturanalyse, also die Bewertung der statistischen Risiken und des Trends, erhalten Sie auch innerhalb unseres Z5-Modell-Angebots (DAX Prognose) zur Verfügung gestellt.
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