Philip Hopf | 10.08.2022 16:43
Der ausbleibende Regen bringt nun selbst das wasserreiche Norwegen in die Bredouille. Die Wasserstände in den Reservoirs des skandinavischen Landes liegen mit nur 49.3% auf dem niedrigsten Level seit 1994, was die Produktion von Strom aus Wasserkraft deutlich eindämmt. Unter dem politischen Druck steigender Strompreise hat die norwegische Regierung daher am Montag beschlossen, die Wiederauffüllung dieser Reservoirs dem Verkauft von Energie an andere Länder voranzustellen. Falls die Wasserstände also weiterhin unter dem für diese Jahreszeit üblichen Level bleiben, könnte es dazu kommen, dass Norwegen den Strom-Export ins Ausland drosselt. Auch im eigenen Land seien Einschränkungen nicht auszuschließen, etwa bei der Stromversorgung von Straßenlaternen oder Berghütten, allerdings trotz der angespannten Situation eher unwahrscheinlich, so Terje Aasland, Norwegens Öl- und Energieminister. Manche norwegischen Politiker haben aufgrund von großer Verärgerung über die hohen Strompreise sogar vorgeschlagen, den Strom-Export ganz zu stoppen – obwohl das Land momentan mehr als gut damit verdient. Doch die Landesbehörde hat dies bereits ausgeschlossen, da Norwegen als Teil des europäischen Energiemarktes gegenseitige Vereinbarungen mit anderen Mitgliedsstaaten getroffen habe, die eingehalten werden müssen. So hatte Norwegen trotz der durch den trockenen Winter und Frühling historisch niedrigen Wasserstände schon den ganzen Sommer über Strom exportiert.
Norwegen ist einer der größten Strom-Exporteure Europas und verkauft seine Energie an Deutschland, Dänemark, Großbritannien und die Niederlande. Gleichzeitig ist dort die Stromnachfrage, während sie sich in vielen europäischen Ländern seit 1990 entweder stabilisiert oder verringert hat, um fast 25% gestiegen. Grund dafür ist die Abkehr von fossilen Energieträgern und die Förderung von Elektroautos.
Sollte Norwegen tatsächlich dazu gezwungen sein, seinen Energie-Export herunterzufahren, könnte dies für viele Länder – darunter auch Deutschland – im kommenden Winter zu Problemen in Sachen Energieversorgung führen. So bezieht Deutschland bereits jetzt rund 40% seines Ökostroms aus Norwegen und setzt zudem darauf, von dem skandinavischen Land weiterhin mit Gas versorgt zu werden.
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