Kein Vertrauen in die Euphorie

 | 06.09.2016 13:50

Innerhalb diverser Foren und zahlreicher Analysen ist schon wieder diese typische Euphorie zu spüren, nur weil die Kurs eine Rallye hinter sich haben und sich von kleinen Korrekturen wieder etwas erholen können.

Natürlich kann solch eine Stabilisierung auch in weiteren Kursgewinnen münden, doch allzu oft ist es der Kopf des Traders, welcher die Rallye des Dax möchte, obwohl dieser sich bereits in die Korrektur verabschiedet hat bzw. sich kurz davor befindet.

Im deutschen Leitindex Dax war innerhalb der letzten Tage immer wieder die Rede von einer kleinen Seitwärtsrange, die nach oben hin verlassen wurde.

Meines Erachtens nach testete der Kurs jedoch erst kürzlich die mutmaßlich eigentlich entscheidende Oberseite einer Range, nämlich bei rund 10740 Punkten respektive am Vormonatshoch, und scheiterte genau daran.

Des Weiteren bildete sich augenscheinlich eine Art aufwärtsgerichteter Trendkanal oder eine bearishe Flagge.
Wie auch immer man dieses Konstrukt bezeichnen möchte.


Und jetzt komme ich ins Grübeln: Wir alle sind doch eigentlich auf der Suche nach der höchsten Wahrscheinlichkeit. Eine Garantie können wir sowieso nicht finden.
Wie wahrscheinlich ist es, dass eine Rallye ununterbrochen fortgesetzt wird, die bereits vor der erwarteten Leitzinsentscheidung der EZB recht weit gelaufen ist?
Wie wahrscheinlich ist eine Korrektur, wenn das 61.8er Fibonacci Retracement der letzten kleinen Aufwärtsbewegung sowie die Projektionshöhe des beschriebenen Trendkanals ziemlich exakt auf das offene Gap bei 10631.5 Punkten fallen?

Diese beiden Fragen darf sich der Leser selbst beantworten.

Ich für meinen Teil, werde mich auf solch einem hohen Kursniveau aktuell nicht mehr bullish positionieren. Lieber schaue ich einem Trader hinterher, als Roulette zu spielen.

Innerhalb der vollständigen Analyse auf unserer Website thematisieren wir außerdem GBP/USD und den Kupferpreis.

Ich wünsche Ihnen noch einen erfolgreichen Handelstag.
Peter Seidel