Kapitalmarktausblick: Das bringt das zweite Halbjahr

 | 18.06.2021 12:31

Die Pandemie verliert nach und nach ihren Schrecken, Konsumenten scharren mit den Hufen. Für die Kapitalmärkte ist der Ausblick daher positiv. Anleger sollten aber trotzdem die Geldpolitik der Notenbanken und die Zinsniveaus im Blick behalten – und gerade während des Sommerlochs aufmerksam sein.

Das im Pandemiejahr 2020 herbeigesehnte 2021 scheint tatsächlich die Wende zu bringen. Auch an der Börse verläuft vieles besser als von zahlreichen Marktteilnehmern erwartet. Doch wie geht es jetzt weiter? Nachdem die bereits Ende des vergangenen Jahres eingesetzte Sektorrotation – gepaart mit den Impferfolgen im ersten Halbjahr – für steigende Kurse bei Aktien gesorgt haben, stellt sich jetzt die Frage nach der Entwicklung im zweiten Halbjahr.

h2 Notenbanken und Inflation im Blick behalten/h2

Auch in den kommenden sechs Monaten könnten die Märkte von der Aufbruchstimmung profitieren. Weltweit haben Konsumenten verzichtet, Unternehmen abgewartet und auch Investoren im Zweifel lieber etwas mehr Bares auf der hohen Kante behalten. Die Öffnungen, die weiter steigenden Impfquoten und die inzwischen auch in Europa etablierten Testregime sollten dafür sorgen, dass die Wirtschaft auch im Herbst ihren neuen Schwung beibehalten kann. Das dürfte für weiter steigende Kurse sorgen. Doch Vorsicht: In Euphorie sollten Anleger nun aber nicht verfallen.

Die Erholung der Märkte und der sich auflösende Konsumstau bergen auch Gefahren: Vor allem die in den USA bereits sehr hohen Inflationsraten geben Grund zur Vorsicht. Zwar sind diese Preissteigerungen zum Teil auch auf Basiseffekte im Spiegel des vor einem Jahr alles lähmenden Lockdowns sowie die noch nicht immer wieder restlos funktionierenden Lieferketten zurückzuführen. Doch gibt es auch stichhaltige Argumente für eine wachsende Sorge vor Inflation. Das Gros der Rohstoffpreise legt seit Monaten kräftig an Wert zu. Neben Kupfer und anderen Metallen steigen auch Öl und Holz im Preis. Da zugleich Konsumenten bereit sind, schöne Momente nachzuholen und die Rücklagen angewachsen sind, sollten weitere Preissteigerungen nicht ausgeschlossen werden.

Das ruft in der Regel die Notenbanken auf den Plan. Schon heute hängen die Märkte an den Lippen der Währungshüter. Dass diese mit steigenden Preisen anders umgehen werden, als es noch vor einigen Jahren üblich war, scheint sicher. Sowohl die EZB als auch die US-amerikanische Notenbank Fed betrachten die Inflation nicht mehr als starres Ziel bei 2 Prozent, sondern als Korridor. Diese Sicht lässt auch ein Überschießen über diese Marke zu. Gerade innerhalb der Eurozone, die ökonomisch sehr heterogen aufgestellt ist, wird die Abwägung zwischen Wirtschaftsstimuli und Preisstabilität schwierig. Viele Marktteilnehmer zweifeln offenbar daran, dass die Zentralbanken die steigende Inflation rechtzeitig bremsen können, wie die Kursreaktionen am Rentenmarkt und die allgemeine Volatilität zeigen.
Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die Inflationssorgen eher vorübergehender Natur sind,  schließlich hat sich die Lage auf den Arbeitsmärkten fast aller Länder noch nicht genug verbessert, um in eine Lohn-Preis-Spirale zu geraten, die Voraussetzung für eine dauerhaft höhere Inflation wäre.  

h2 Das wird im Sommerloch wichtig/h2
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Auf recht hohe Schwankungen müssen sich Marktteilnehmer in verschärfter Form wohl in der zweiten Jahreshälfte einstellen. Obwohl die grundlegende Tendenz angesichts des nahenden Endes der Pandemie sehr positiv ist, haben die Märkte doch viele positive Entwicklungen bereits vorweggenommen. Auch sind die Anfänge eines ökonomischen Aufschwungs traditionell von Rückschlägen und Zweifeln gekennzeichnet. 

Anleger sollten daher auch weiter auf ein breit gestreutes Portfolio achten und es so konzipieren, dass zwischenzeitliche Rückschläge für Käufe genutzt werden können.  Gerade das bevorstehende Sommerloch mit traditionell eher dünnen Umsätzen könnte sich dafür eignen.

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