EZB und Draghi als Retter für den Euro?

 | 09.04.2019 23:34

Seit Jahresanfang haben die Investoren konsistent den Euro verkauft und sind auf jede Rallye aufgesprungen, die die Gemeinschaftswährung weiter nach unten geschickt hat. Als die geldpolitische Sitzung der Europäischen Zentralbank von diesem Monat näherrückt, hat sich der EUR/USD dank Gewinnmitnahmen etwas erholen können, als einige Marktteilnehmer darauf hoffen, dass die Zentralbank die jüngsten Verbesserungen im Dienstleistungssektor und bei den Einzelhandelsumsätzen zur Kenntnis nehmen wird. Allerdings hat die EZB sechs Hauptsorgen – und bei keiner unter ihnen, gab es seit der letzten Sitzung Fortschritte. Die USA sind zurück mit Drohungen neuer Zölle gegen die Europäische Union. Außer Autos, sollen jetzt auch Käse und Wein betroffen sein, in einem Paket, das Importgüter im Wert von bis zu 11 Mrd USD mit neuen Zöllen belasten soll. Brüssel sagte, es sei bereit, mit eigenen Vergeltungszöllen zu antworten und dieses Gezerre ist nicht gut für die Währung. Zur gleichen Zeit steht Italien auf dem Tiefpunkt einer Rezession, dank des schwächeren Wachstums in Deutschland und Europa. Es gab keine handfesten Fortschritte beim amerikanisch-chinesischen Handelsstreit oder den Brexit-Verhandlungen – die beide ernste Gefahren für die Eurozone und die Weltwirtschaft darstellen. Die Inflation bewegt sich abwärts, trotz des Wiederanstiegs der Ölpreise und des billigeren Euros.
h3 6 Dinge, die der EZB den Schlaf rauben:/h3

1. Auto-Zölle
2. Rezession in Italien
3. Brexit
4. US-China Handelsgespräche
5. Protektionismus / Globales Wachstum
6. Tiefe Inflation

Während es also durchaus kleinere Chancen gibt, dass die EZB dem Euro auf die Sprünge helfen könnte, indem sie über eine mögliche Stabilisierung in den Konjunkturdaten spricht, gibt es immer noch viel, das der Zentralbank Sorgen macht. Beim letzten Treffen schickte Mario Draghi den Euro auf Talfahrt, als seinen Befürchtungen Ausdruck gab – wir erwarten diesmal keine derartige Bewegung, da der Euro kurzfristig eher Aufwärtspotential hat. Sollte sich Draghi auf das Negative konzentrieren, dann wird der EUR/USD Kurs fallen, aber das Märztief von 1,1176 dürfte weiter halten, zumindest am Mittwoch. Sollte es allerdings auch nur einen Schimmer von Optimismus geben, dann könnte der EUR/USD Kurs sich auf 1,1350 schieben. Wir glauben dennoch, dass es eher nach unten gehen wird und mit der Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe im Minusbereich, sollte der EUR/USD Kurs eher bei 1,10 stehen.

Hier ist ein Blick darauf, was sich in der Konjunktur im Euroraum sich seit der letzten EZB-Sitzung geändert hat:

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