Kanada verlängert Steuergutschriften für Exploration

 | 03.04.2024 14:57

Kanada hat die Steuergutschriften für Explorationsausgaben im Zusammenhang mit Flow-Through-Aktien um ein Jahr verlängert. Die Branche begrüßt den Schritt, wenngleich die Verlängerung aufgrund der kurzen Laufzeit weniger Wirkung entfalten könnte als in der Vergangenheit.

Die kanadische Bundesregierung hat in der vergangenen Woche die Steuergutschrift von 15% für Käufer von Flow-Through-Aktien (FT-Aktien) um ein weiteres Jahr verlängert. Dadurch sollen Investitionen in Höhe von 65 Millionen USD für die Mineralienexploration angestoßen werden. Ursprünglich hätte die Regelung am 31.03.24 auslaufen sollen.

h2 Regierung: Flow Through Aktien unterstützten 2021 300 hunderte Explorer/h2

Laut der Regierung hat FT-Aktien-Regelung im Jahr 2021 300 Unternehmen bei der Beschaffung von Eigenkapital mit der Beteiligung von mehr als 12.400 Investoren unterstützt.

Die Association for Mineral Exploration (AME) begrüßte die Verlängerung der Regelung, für die sich der Verband in den vergangenen Monaten eingesetzt hatte. AME-Präsidentin und CEO Keerit Jutla erwähnte in einem Beitrag in den sozialen Netzwerken namentlich den zuständigen Minister für natürliche Ressourcen. "Wir möchten Minister Jonathan Wilkinson für seinen unermüdlichen Einsatz in dieser Angelegenheit danken".

Wilkinson ist seit 2021 im Amt. Er betonte in einem Statement die Bedeutung des Bergbaus für Kanada – gerade im Hinblick auf die Gewinnung von Bodenschätzen für EV-Batterien. "Kanada ist eine Bergbaunation", sagte Wilkinson am Donnerstag in einer Mitteilung. "Die verantwortungsvolle und nachhaltige Bewirtschaftung unserer Bodenschätze hat Generationen von Kanadiern gute Arbeitsplätze und Wohlstand gebracht."

FT-Aktien sind nicht die einzige Steuervergünstigung, die Bergbauunternehmen in Kanada in Anspruch nehmen können. Die Region Ottawa etwa sieht Steuergutschriften in Höhe von 30 % für die Exploration kritischer Mineralien vor. 31 Mineralien – vorrangig solche, die als wichtig für die Energiewende angesehen werden – finden sich auf einer Liste begünstigter Rohstoffe. Allerdings kann diese Steuergutschrift nicht zusätzlich zu der 15-prozentigen Steuergutschrift der FT-Aktien in Anspruch genommen werden.

h2 FT-Aktien an 65 % der Explorationsausgaben beteiligt/h2

Die Flow-Through-Aktienregelung ermöglicht es Unternehmen, bestimmte Explorationsausgaben, die auf kanadischem Boden getätigt wurden, an Investoren zu übertragen.

Die Finanzierung durch Flow-Through-Aktien trägt laut der Prospectors & Developers Association of Canada zu mehr als 65% zu den Mitteln bei, die an kanadischen Börsen für die Exploration insgesamt akquiriert werden. Im Jahr 2022 belief sich das FT-Finanzierungsvolumen laut PDAC auf 1,035 Milliarden CAD. Ein Jahr zuvor waren es 1,558 Milliarden CAD. Die Regelung gilt als weltweit einmalig und ist so in keinem anderen Land vorzufinden.

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Explorationsunternehmen benötigen häufig viel Kapital für Projekte, die über einen langen Zeitraum nicht profitabel sind.  Die FT-Aktienregelung ermöglicht es, die steuerliche Abzugsfähigkeit auf die Investoren zu übertragen. Für diese entsteht dadurch ein Anreiz zur Finanzierung von Explorationsprojekten im Frühstadium. FT-Aktien gibt es in Kanada bereits seit den 1970er Jahren.

Kritisiert wird allerdings die relativ kurzfristige Verlängerung der Regelung lediglich bis zum 31.3.2025. 2019 hatte die Regierung die FT-Aktienregelung für fünf Jahre verlängert und damit ein langfristiges Engagement für den Sektor signalisiert.

Sollte es nicht erneut zu einer Verlängerung kommen, dürfte die verbleibende Zeitspanne für einige Unternehmen zu kurz sein. Insofern bringt der neue Stichtag in knapp einem Jahr auch gewisse Unsicherheiten mit sich.

Viele Explorer leiden aktuell unter engen Finanzierungsmärkten. Dazu tragen die hohen Zinsen, aber auch die gestiegenen Kosten für Eigenkapitalfinanzierungen bei. Nicht zuletzt sind die Metallpreise derzeit vergleichsweise niedrig, was die Kapitalbeschaffung gerade für kleine Unternehmen zusätzlich erschwert.

Für viele Rohstoffe gilt jedoch als gesichert, dass mehr neue Projekte benötigt werden, um den wachsenden Bedarf zu decken – etwa für Kupfer, aber auch für Batteriemetalle wie Lithium.

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