Kampf gegen die Hydra

 | 13.04.2022 15:29

Da ist dem Bundeskriminalamt ein ganz schöner Coup gelungen! In Zusammenarbeit mit der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main (ZIT) und mehreren US-Behörden hat das BKA den nach eigenen Angaben größten illegalen Darknet Marktplatz geschlossen und dabei Bitcoin im Wert von €23 Millionen sichergestellt. Die Website „Hydra Market“ hatte etwa 17 Millionen Kunden- und mehr als 19 000 Verkäuferkonten, darunter zahlreiche Hacker, die dort ihre Dienste anboten. Die russischsprachige Plattform wurde überwiegend für den Handel mit Drogen, gefälschten Dokumenten und weltweit ausgespähten Daten sowie für Geldwäsche benutzt. Allein im Jahr 2020 kam so ein Umsatz von €1.23 Milliarden zustande. Laut Angaben des US-Justizministeriums können Hydra Market fast 80% aller Transaktionen von Kryptowährungen im Darknet zugeschrieben werden. Seit 2015 war Hydra Market durch das Tor-Netzwerk zugänglich, das Verbindungsdaten beim Internet, etwa bei der Benutzung von Browsern sowie Messenger- und E-Mail-Services, anonymisiert. Und die Server für Hydra Market standen in Deutschland. Da diese nun beschlagnahmt wurden, können die dort gespeicherten Daten ausgewertet werden, was durchaus zu weiteren Gerichtsverfahren – insbesondere gegen die Verkäufer auf der Plattform – führen kann. Aufgrund der Datenmenge wird dies aber voraussichtlich viel Zeit in Anspruch nehmen.