Italien, Brexit, EZB – 47 Prozent Rendite locken

 | 24.10.2018 09:23

Die Normalisierungspläne der EZB erhalten immer mehr Gegenwind. Und damit ist nicht der Haushaltsstreit zwischen der EU und Italien gemeint. Vielmehr wird zunehmend darüber diskutiert, was ein No-Deal-Brexit für Konsequenzen für die Eurozone und somit für die EZB hätte. Auch wenn die europäischen Währungshüter den Brexit bisher nicht explizit als Risiko für die Wirtschaft genannt haben. Vollkommen irrelevant ist er sicherlich nicht. Unsere Empfehlung auf Euro/USD ist der Inliner DS7M71 . Das Zertifikat wirft 47 Prozent Rendite ab wenn der Euro bis Februar 19 zwischen 1,09 und 1,21 USD bleibt. Wir stellen die Einschätzung der Commerzbank-Analysten vor…

EUR: So unwichtig ist Großbritannien als Handelspartner für die Eurozone ja dann doch nicht. Ich kann mir vorstellen, dass sich die EZB vor allem deswegen bisher nicht zu dem Thema expliziter geäußert hat, um nicht der Einflussnahme auf die Verhandlungen bezichtigt zu werden. Das könnte sich ändern, sollte das Risiko für ein Scheitern der Verhandlungen weiter steigen. Für den Euro wird das Umfeld somit immer ungemütlicher. Schließlich war die Aussicht auf eine Normalisierung der Geldpolitik ein wesentlicher Grund für die Aufwertung des Euro über das vergangene Jahr. Diese Stütze droht nun aber wegzubrechen.

USD: Der große Profiteur dieser Tage ist der US-Dollar. Denn der erweist sich angesichts der Turbulenzen auf dem europäischen Kontinent als attraktive Alternative zu EUR und GBP. Zumal es in den USA wirtschaftlich blendend läuft und entsprechend darüber diskutiert wird, ob die Fed ihre Zinsen nicht sogar stärker anheben muss als bisher angenommen. Auch die zunehmenden geopolitischen Spannungen, auch wenn sie zum Teil von den USA ausgehen, spielen der US-Währung eher in die Karten. Das ist nun einmal der Vorteil eines sicheren Währungshafens. Ein erneuter Ausflug unter die 1,14 in EUR-USD erscheint immer wahrscheinlicher.

GBP: Es bleibt ein einziges Hin- und Her in den Brexit-Verhandlungen. Bis vor kurzem haben sich Analysten darüber gewundert, dass das Pfund so wenig auf die Entwicklungen reagieren würde. Mittlerweile ist es etwas klarer. Denn jedes Mal, wenn sich London und Brüssel ein Stück näher kommen zu scheinen, wartet der nächste Rückschlag gleich um die Ecke – und andersherum. Es ist schlicht und ergreifend frustrierend, das Pfund bei einem solch volatilen Nachrichtenfluss, der sich ja bereits über Monate zieht, zu handeln. Gestern war es meiner Meinung nach weniger die Nachricht, dass die harten Brexiteers innerhalb der Tories versuchen würden, Premierministerin Theresa May zu stürzen, die das Pfund belastete. Denn eigentlich sollte klar sein, dass sich keine Mehrheit gegen May im Parlament finden würde. Viel beunruhigender war vielmehr die Nachricht, dass die Brexiteers in den nächsten Tagen eine Gesetzesänderung vorantreiben wollen, mit der der von der EU geforderte Backstop zur inner-irischen Grenze illegal wäre.

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Hierfür sollen sie die Unterstützung der nordirischen DUP, dem quasi Koalitionspartner der Regierung, haben. Mit diesem Schritt würden sich die Brexiteers nur noch tiefer in ihrer Position vergraben, was die Verhandlungen unendlich schwieriger macht. Schließlich ist eine Lösung zur inner-irischen Grenze letztlich nur möglich, wenn eine der beteiligten Seiten – d.h. EU27, Brexiteers oder DUP – nachgibt. Aber dazu ist bisher offensichtlich keiner bereit. Auch das kann ich mittlerweile gut nachvollziehen. Zwar wird immer wieder davor gewarnt, dass die Zeit knapp wird. Aber tatsächlich wird die Frist, bis zu der eine Einigung unbedingt erzielt werden muss, am Ende ja doch immer wieder verschoben. Erst sollte es der EU-Gipfel im Oktober sein, dann ein Sondergipfel im November, nun doch der Gipfel im Dezember. Mich würde es ja schon nicht mehr wundern, wenn der Brexit-Termin nach hinten verschoben wird. Es hilft nichts. Eine der Seiten wird erst nachgeben, wenn ihr die Pistole auf die Brust gelegt wird. Die Frage ist nur, wer hat den Mut, die Pistole in die Hand zu nehmen?

Quelle: Commerzbank (DE:CBKG), eigene Recherche

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