Investing.com | 23.02.2018 17:00
von Haris Anwar
Der Artikel erschien am 22. Februar 2018 im englischen Original unter dem Titel 'Is Walmart A Buy After Its 10% Plunge On An E-Commerce Setback?' auf Investing.com.
Langzeitinvestoren in Walmart (NYSE:WMT) stellen sich diese grundlegende Frage nach dem trostlosen Ergebnisbericht des Einzelhandelsgiganten in dieser Woche: scheitert der größte klassische Einzelhändler mit seiner Strategie, die Online-Umsätze zu steigern?
Die neuesten Daten aus dem Unternehmen legen nahe, dass es nicht am Verlieren ist, aber auch nicht am Gewinnen ist. Das Wachstums des Online-Geschäfts in den USA fiel im vierten Quartal drastisch. Es wuchs zwar um 23% gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr, aber in den drei Quartalen zuvor waren die Umsätze jeweils um über 50% gestiegen.
Neue Online-Käufer anzuziehen ist kritisch für Walmart, zu einem Zeitpunkt an dem sein größter Konkurrent im Internet Amazon (NASDAQ:AMZN) immer mehr Zulauf bekommt. Der größte Online-Einzelhändler der Welt nahm im Feiertagsgeschäft die Hälfte des Wachstums der Ausgaben im Netz ein.
Allerdings war es nicht nur die Abnahme der Steigerungen im Online-Geschäft, die die Investoren verschreckte. Das Unternehmen berichtete auch eine operative Marge auf Rekordtief und gab eine enttäuschende Gewinnprognose für das kommende Geschäftsjahr ab, was den Aktienkurs am 20. Februar um 10% in die Tiefe rauschen ließ, der größte Tagesverlust seit 2015.
In seinem jüngsten Gewinnausblick rechnet der weltgrößte Einzelhändler ohne Berücksichtigung einiger Belastungen mit einem Gewinn von 4,75 USD bis 5 USD pro Aktie im Geschäftsjahr, während die Wall Street durchschnittlich 5,13 USD erwartet.
h3 Nun zu den guten Nachrichten/h3So, damit ist der hässliche Teil der Geschichte abgehakt. Wenn man ein bisschen tiefer bohrt, dann kann man sehen, dass das Quartal keineswegs so schlecht lief, wie es die reflexhafte Reaktion des Marktes nahelegt.
Die wichtigste Messlatte für alle Einzelhändler sind die Umsätze vergleichbarer Niederlassungen (comparable store sales) die im Branchenjargon auch “Comps” genannte werden. In dieser Hinsicht enttäuschte Walmart nicht. Im Gegenteil, es verzeichnete ein Wachstum von 2,6% in seinen US-Filialen im Q4, was die Erwartungen der Wall Street übertraf. Das Wachstum folgt auf ein sehr starkes drittes Quartal, in dem diese Metrik ihren steilsten Anstieg in acht Jahren hatte.
Nimmt man die Comp-Zahlen weiter unter die Lupe, dann zeigt sich auch ein sehr guter Trend bei den Käuferzahlen, die im Quartal um 1,6% stiegen und durchschnittlich 1,0% mehr ausgaben. Einfach formuliert, die Zahlen besagen, dass Walmart in dem gegenwärtig schwierigen Einzelhandelsumfeld mehr Kunden in seine Läden gelockt hat und diese im Durchschnitt mehr Geld ausgaben.
Noch ermutigender, trotz des Rückschlags bei den Online-Umsätzen im Quartal erwartet das Management nicht, dass die Verlangsamung länger anhält. Der Einzelhändler rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit einer Zunahme der Umsätze im Internet um etwa 40%, was etwas über die Zuversicht von Walmarts CEO Doug McMillons sagt, das Ruder herumreißen zu können.
h3 Ist Walmarkts Kursdelle eine Kaufgelegenheit?/h3Ich empfehle Walmart immer langfristig orientierten Anlegern, die ein wachsendes Dividendeneinkommen anstreben und nicht bei jedem schlechten Quartal gleich in Panik verfallen. Die Firma hat eine eindrucksvollen Bilanz wenn es darum geht, Gewinne an die Aktionäre auszuschütten.
Zusammen mit dem Q4-Ergebnis kündigte Walmart auch eine 2 prozentige Anhebung der Dividende auf 0,52 USD pro Aktie an. Mit dieser Dividendenanhebung hat Walmart seine Ausschüttung nun in jedem der letzten 45 Jahre angehoben. Mit einer jährlichen Dividendenrendite von 2,25% bekommt man eine solide Prämie gegenüber der Durchschnittsrendite im S&P von 1,80% von einer soliden Firma. Walmart ist in schlechten Zeiten immer eines der besten defensiven Papiere gewesen.
Trotz eine 12 prozentigen Absackers seit Erscheinen des Q4-Ergebnisses, die Aktie ging letzte Nach 2,75% tiefer zu 91,52 USD aus dem Handel, liegt sie immer noch mehr als 28% über ihrem Stand von Anfang letzten Jahres. Ich glaube allerdings, dass die Abwärtsbewegung noch nicht vorbei ist und dass das Papier in nächster Zukunft Schwäche zeigen wird, besonders in Zeiten hoher Volatilität am Markt, wenn die Investoren zurückhaltend sind, neue Positionen einzugehen.
Daher denke ich es ist die beste Strategie mit einem Kauf der Aktie noch zu warten, bis der Kurs sich unter 90 USD bewegt.
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