Ist der Kapitalismus am Ende? Unternehmensgewinne in einem wachstumsschwachen Umfeld

 | 01.03.2023 07:41

"Gewinnmargen sind wahrscheinlich der Wert, der langfristig immer wieder zum Mittelwert zurückkehrt. Und wenn die Gewinnmargen nicht mehr zu ihrem Mittelwert zurückkehren, dann läuft im Kapitalismus etwas gewaltig schief." - Jeremy Grantham

Es gibt zwar viele Behauptungen, dass der "Kapitalismus" nun endgültig am Ende sei, aber das stimmt so nicht. Ja, es gibt Probleme mit wirtschaftlicher Ungleichheit, die größtenteils direkt auf die Geld- und Fiskalpolitik und den zunehmenden "Korporatismus“ zurückzuführen sind. Aber das ist ein Thema für einen anderen Artikel.

In der Wirtschaft von heute blüht und gedeiht der Kapitalismus. Die Gründe dafür sind der Anstieg der Inflation und der Unternehmensgewinne seit 2020. Wäre der "Kapitalismus" am Ende gewesen, während die Wirtschaft mit 5 Bio. USD an Konjunkturanreizen geflutet wurde, hätte es keine Inflation gegeben. Das äußert sich so:

"Die folgende ökonomische Illustration zeigt, was in jedem Kurs ‘Wirtschaftswissenschaften für Anfänger’ gelehrt wird. Es ist keine Überraschung, dass es zu einer Inflation kommt, wenn das Angebot eingeschränkt wird und die Nachfrage durch die Bereitstellung von 'Konjunkturpaketen' steigt."

Mit dem Stillstand der Wirtschaft und einem anorganischen Nachfrageschub durch "kostenloses Geld" stiegen die Verkaufspreise für ein begrenztes Warenangebot. Das grundlegende wirtschaftliche Funktionieren von Angebot und Nachfrage zeigt, dass der Kapitalismus gut funktioniert. Außerdem stiegen, wie gezeigt, die Unternehmensgewinne, da die Arbeitskosten aufgrund des Stillstands stark gesenkt wurden und die Preise aufgrund der künstlich angekurbelten Nachfrage anzogen.