Stockstreet GmbH | 26.10.2016 09:35
Sehr freundlich startete der DAX in die neue Handelswoche. Einen neuen Jahreshöchststand markieren konnte er sogar bereits am vorgestrigen Montag.
Vorgestern und auch gestern im Tageshoch konnte der Index die Mittellinie jeweils knapp überwinden, während er mit dem Hoch am 15. August die Mittellinie bei 10.815 Punkten noch knapp verfehlte. Aus diversen Richtungen erhielten die Bullen dabei Unterstützung:
Handelt es sich wieder nur um eine Bullenfalle?
Doch leider finden sich auch Haare in der Suppe. So hatten wir im „Target-Trend-Spezial “ heute früh bereits angemahnt, dass wir es bislang wieder nur mit einem Fehlsignal bzw. einer Bullenfalle zu tun haben, weil sich auf dem Jahreshoch keine Anschlusskäufer fanden. Daher muss man „noch damit rechnen, dass sich die seit Mitte August laufende Seitwärtskonsolidierung fortsetzt und es entsprechend auch wieder zu fallenden Kursen kommt“, hieß es dort in der heute vor Börsenbeginn verschickten Analyse. An zwei Problemen scheitern die Bullen
Für die Probleme der Bullen können zwei Gründe genannt werden. Einerseits legte der DAX vom jüngsten Tief bei 10.350 Punkten bis zur Mittellinie bei 10.815 Zählern bereits in relativ kurzer Zeit (binnen acht Handelstagen) stolze 4,5 Prozent zu. Daher fehlt den Bullen nun die Kraft, diesen Widerstand dynamisch und damit nachhaltig zu überwinden.
Andererseits spielen die US-Indizes nicht mit. Bereits am Freitag war hier in der Börse-Intern zu lesen, dass der DAX und auch der Euro STOXX 50 deutlich zulegen konnten, während die US-Indizes lediglich auf der Stelle traten. Daran hat sich bislang wenig geändert. Zwar konnte der DAX durch einen fallenden EUR/USD-Wechselkurs zu den US-Indizes eine gewisse Outperformance aufbauen, die sich auch noch ausbauen lässt, doch gibt es dabei Grenzen. Denn wenn weder der Euro weiter nachgibt, noch die US-Indizes zulegen, dürfte auch das Potential für weitere Kurszuwächse im DAX gering sein.
Welche Marken Sie im DAX beachten sollten
Da der DAX zu schnell an den aktuellen Widerstand herangelaufen ist und zudem mit dem Stillstand im Euro und den US-Indizes Kurstreiber weggefallen sind, gelingt dem DAX aktuell der nachhaltige Ausbruch nicht. Daher ist zu erwarten, dass die Bullen über zumindest leicht fallende Kurse zunächst noch einmal Schwung holen müssen, um dann die Hürde dynamisch überspringen zu können. Gelingt den Bullen der Ausbruch über die Mittellinie bei 10.815 Punkten, dann sollte der DAX deutliches Aufwärtspotential haben. Dann kann es sehr schnell bis zur Rechteckgrenze bei 11.170 Zählern gehen.
Rutscht der DAX allerdings stärker ab, zum Beispiel unter die beiden Zwischenhochs im Bereich von 10.700 Punkten, dann steht erneut der Aufwärtstrendkanal (grün) zur Disposition. Kommt es hier zum Durchbruch, muss man wohl wieder auf die Rechteckgrenze bei 10.460 Punkten als Unterstützung hoffen. Und wenn auch noch diese gebrochen wird, dann muss man damit rechnen, dass der DAX sogar noch einmal die (dicke, rote) Trendlinie des ehemaligen Abwärtstrendkanals ansteuert. Kritisch wird es aber weiterhin erst, wenn diese dynamisch unterschritten wird. Das kann aber auch noch die Mittellinie bei 10.105 Punkten verhindern. Schon Anfang August endete dort eine Korrekturbewegung. Und so könnte auch dort noch einfach die aktuelle Seitwärtsbewegung weitergehen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
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