Feingold Research | 05.06.2018 11:11
Gefühlt bewegen sich die Kryptowährungen seit Wochen nicht von der Stelle. Bitcoin kann sich von der 7000er-Marke nicht nachhaltig lösen, der gesamte Börsenwert aller Digitalwährungen pendelte zuletzt um 330 Mrd. Dollar. Erst unsere Auswertung der zehn größten Coins liefert einige Überraschungen. Hier zeigt sich deutlich, welche Währungen aktuell relative Stärke zeigen oder zurückfallen.
Auf den ersten Blick bietet der Krypto-Markt derzeit nicht viel Nervenkitzel. Vorbei scheinen die Zeiten, an denen die Kurse prozentual zweistellige Bewegungen zeigten. Dies liegt vor allem am Bitcoin: Die 30-Tages-Volatilität liegt mit 2,7 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit Mai 2017. Ähnlich verhält es sich mit der erwarteten Schwankungsintensität auf Basis von 60 und 120 Tagen. Auf Sicht von sieben Tagen steht immerhin ein Zuwachs von rund vier Prozent in der Bilanz.
Der genaue Blick auf die Performancedaten der vergangenen sieben Tage liefert ein vollständigeres Bild. Im Durchschnitt rückten die zehn größten Coins um 17 Prozent vor, bei allen Währungen dominierten grüne Vorzeichen. Es lohnt sich also, nicht nur auf die Nummer eins zu schauen. Bis auf Tron legten alle Kryptos kräftiger zu als Bitcoin.
Tron zeigt auch im Chart-Check eine sehr interessante Ausgangslage. Die kleinste der zehn größten Kryptowährungen steht vor einer Weichenstellung. Zwischen 0,05 bis 0,058 Dollar verläuft eine breite Unterstützung, die in den vergangenen Tagen gehalten hat. Das Interesse schwindet aber seit Ende April, der Druck auf die Kaufzone wird immer größer. Setzt nicht bald eine technische Gegenbewegung ein, droht der nächste Rückschlag. Zudem könnte Tron aus der viel beachteten Top-10-Liste fallen: Neo als Nummer elf bringt aktuell 3,4 Mrd. Dollar auf die Waage und müsste somit nur um gut elf Prozent zulegen.
Die Musik spielt vor allem bei Bitcoin Cash, EOS und IOTA mit Gewinnen von mehr als 20 Prozent. Interessant: Die drei Coins liegen mit knapp 80 bis 240 Prozent zugleich sehr weit über ihren März/April-Tiefs und weisen somit viel Polster auf. Bitcoin mit 14 Prozent Abstand wirkt hingegen weiterhin angeschlagen, noch gefährlicher ist die Lage bei Litecoin.
Insgesamt betrachtet befindet sich der Krypto-Markt somit unverändert im Konsolidierungsmodus, Entwarnung kann nicht gegeben werden. EOS hinterlässt seit Monaten den besten Eindruck auf technischer Basis. Der Aufwärtstrend seit Oktober (grün) ist weiterhin intakt, steht seit einigen Tagen aber unter Druck. Anders als nahezu alle anderen großen Kryptos notiert EOS zugleich noch deutlich über der steigenden 200-Tage-Linie (violett).
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