Investing.com | 26.08.2020 14:09
Während die Aktienmärkte weiter nach oben gehen, fragen sich viele vielleicht, wie sie Gewinne machen können, wenn die nächste Korrektur oder sogar eine Baisse einsetzt.
Das sich ständig erweiternde Universum inverser (oder Short) Exchange Traded Funds (ETFs) ist ein solches Mittel, da deren Wert steigt, wenn der entsprechende Referenzindex fällt.
Dieses Ziel wird in der Regel durch den Einsatz komplexer Derivate erreicht. Allerdings verfügt nicht jeder Kleinanleger über ein Brokerage-Konto, das ihm Leerverkäufe bei ETFs oder Aktien ermöglicht.
Inverse ETFs können den gewünschten Hedging-Effekt in einem Portfolio erzeugen oder es Anlegern ermöglichen, von einer kurzfristigen Wette zu profitieren. Diese Erleichterung des Börsenhandels ist ein potenzieller Vorteil, insbesondere angesichts der Zunahme von Online-Handelsplattformen wie Robinhood infolge des Coronavirus. Vor dem Kauf ist es von entscheidender Bedeutung, zunächst das Chance-Risiko-Profil eines bestimmten inversen ETFs zu beurteilen. Hier der Grund dafür:
h2 Große Chancen, aber auch erhebliche Risiken/h2Inverse ETFs bieten kurzfristigen orientierten Tradern und sogar Hedgefonds ein strukturiertes Produkt, um auf eine Reihe von Aktienindizes, Sektoren oder Vermögenswerten direktionale Wetten abzuschließen.
Diese inversen ETFs bieten ein kurzfristiges Short-Engagement verschiedene Indizes, Sektoren oder Anlageklassen. Der Fondsbereich umfasst auch gehebelte inverse ETFs, die das -2-fache oder -3-fache der Indexrenditen bieten, was bedeutet, dass Risiken und Erträge enorm in die Höhe getrieben werden. Wie wir bereits in einem anderen Artikel beschrieben haben, werden bei gehebelten ETFs Swaps, Optionen, Futures und andere Finanzinstrumente eingesetzt, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
Hohe Renditen können nicht aus dem Nichts geschaffen werden. ETFs mit Hebelwirkung müssen ihre Engagements jeden Tag neu ausbalancieren, um die im Fondsprospekt angegebenen Renditen zu erzielen. Inhaber von Short-ETFs müssen die Märkte sowie ihre Positionen genau beobachten, mit dem Wissen, dass diese inversen ETFs als langfristige Anlagestrategie nicht geeignet sind. Jeder Anleger, der gehebelte ETFs über einen langen Zeitraum hält, wird feststellen, dass sein Kapital schließlich durch die tägliche Neugewichtung aufgezehrt werden könnte.
Schließlich sind die Gebühren für diese Fonds tendenziell höher als die Kostenquoten regulärer ETFs. Das tägliche Rebalancing erfordert häufiges Handeln, was die Kosten eines bestimmten Fonds in die Höhe treibt. Darüber hinaus entstehen je nach Art des Handelskontos wahrscheinlich Margenanforderungen und Kosten, die mit dem Halten dieser Positionen innerhalb eines Tages oder über Nacht einhergehen.
Im Folgenden werden wir uns einen invers gehebelten ETF genauer ansehen:
h2 ProShares UltraPro Short QQQ/h2Der ProShares UltraPro Short QQQ (NASDAQ:SQQQQ) peilt eine tägliche Wertentwicklung vor Gebühren und Kosten an, die dem Dreifachen (-3x - invers) der täglichen Performance des NASDAQ 100 Index entspricht.
Der SQQQ umfasst 103 Beteiligungen, wobei die Top Ten über 50% des Fonds ausmachen. Die drei wichtigsten Unternehmen sind Apple (NASDAQ:AAPL), Microsoft (NASDAQ:MSFT) und Amazon (NASDAQ:AMZN).
Die Sektorallokation (nach Gewichtung) ergibt sich wie folgt: Informationstechnologie (48,36%), Kommunikationsdienstleistungen (19,72%), Diskretionäre Konsumgüter (17,11%), Gesundheitswesen (7,25%), Basiskonsumgüter (4,89%), Industrie (2,01%) und Versorgungsunternehmen (0,66%).
Gehebelte und inverse ETFs eignen sich nicht für Buy-and-Hold-Anleger, da die langfristigen Renditen deutlich unter denen des zugrunde liegenden Index liegen können. Im Prospekt des SQQQ heißt es eindeutig, dass "aufgrund der Aufzinsung der täglichen Renditen Halteperioden von mehr als einem Tag zu Renditen führen können, die erheblich von der Zielrendite abweichen".
Seit Jahresbeginn ist der SQQQ um 78% gesunken. Im Vergleich dazu ist der NASDAQ 100-Index um 32% gestiegen. Dies zeigt deutlich, dass das Ziel des SQQQ tägliche, aber nicht langfristige Renditen sind.
Am 18. August hatte der ETF einen Reverse Split von 1:5. Ein Reverse Split bedeutet, dass ein Anleger, der 100 Anteile eines ETFs im Wert von 5 Dollar pro Aktie hält, nach einem Reverse Split im Verhältnis 1:5 20 Aktien im Wert von 25 Dollar pro Aktie besitzt. Der Gesamtbetrag der Investition bleibt unverändert.
Solche Reverse Splits sind bei gehebelten Fonds, deren Kurse gefallen sind, durchaus üblich. Fondsmanager initiieren in der Regel einen Reverse Split, um ihn in den Augen der Anleger attraktiver zu machen oder um zu vermeiden, dass sie aufgrund niedriger Preise von einer Börse dekotiert werden.
h2 Fazit/h2Inverse ETFs, einschließlich inverser Fonds mit Hebelwirkung, bieten im Vergleich zu traditionellen Produkten in der Regel ein hohes Renditepotenzial, aber auch ein großes Risiko. Angesichts der damit verbundenen Risiken werden sie jedoch im Allgemeinen nur als kurzfristige und relativ kleine Anlagen in einem umfangreicheren Portfolio empfohlen.
Anleger, die ein Portfolio absichern wollen oder negativ gegenüber einem bestimmten Marktindex oder einer bestimmten Anlageklasse eingestellt sind, können auch andere inverse börsengehandelte Fonds in Betracht ziehen:
Privatanleger, die an inversen ETFs interessiert sind, sollten sich an einen registrierten Finanzberater wenden.
Anmerkung des Autors: Nicht jeder in diesem Artikel beschriebene ETF (Exchange-Traded Fund) ist zwangsläufig auch in Ihrem Land handelbar. Lassen Sie sich von einem zugelassenen Broker oder Finanzberater beraten, bevor Sie eine Investitionsentscheidung treffen. Die in diesem Artikel enthaltenen oder beschriebenen Informationen und Produkte dienen zu reinen Informationszwecken. Führen sie selbst eine gründliche Recherche durch, bevor Sie eine Investitionsentscheidung treffen.
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