Intel verkauft Mobileye-Aktien und bahnt Weg zum Turnaround

 | 13.06.2023 06:55

Mobileye Global Inc. (NASDAQ:MBLY), ein Unternehmen, das Technologien für autonomes Fahren und Fahrerassistenz entwickelt, gab den Preis für seinen Aktienverkauf bekannt, der die Turnaround-Anstrengungen des Mehrheitseigentümers Intel (NASDAQ:INTC) finanzieren soll. Anfang letzter Woche gab MBLY bekannt, dass es beabsichtigt, 35 Millionen seiner Stammaktien der Klasse A, die sich im Besitz von Intel befinden, anzubieten. Die Underwriter, u.a. Goldman Sachs und Morgan Stanley, haben eine 30-tägige Option, bis zu 5,25 Millionen zusätzliche Aktien der Klasse A von Mobileye zu erwerben.

„Mobileye verkauft im Rahmen des Angebots keine Stammaktien der Klasse A und wird auch keine Erlöse aus dem Verkauf der vom abgebenden Aktionär angebotenen Aktien erhalten“, teilte das Unternehmen mit Sitz in Jerusalem in einer Pressemitteilung mit.

Zwei Tage später gab Mobileye bekannt, dass 38,5 Millionen Aktien zu einem Preis von 42 USD pro Stück in den Verkauf gehen. Es wird erwartet, dass Intel einen Erlös von über 1,6 Mrd. USD (ohne Gebühren) erzielt.

Aufgrund des gestiegenen Interesses an Mobileye-Aktien wurde den Underwritern eine 30-tägige Option zum Kauf von bis zu 5,775 Millionen zusätzlichen Aktien eingeräumt. Mobileye hatte zum 05. Juni 90,7 Millionen Aktien im Umlauf. Die Mobileye-Aktien fielen im Dienstagshandel zunächst, bevor sie sich erholten und den Kanalwiderstand testeten, der sich um die 44-USD-Marke befindet. Ein Bruch dieses Kanals würde der Mobileye-Aktie den Weg zu neuen Höchstständen in der Nähe der 50-USD-Marke ebnen.

h2 Momentum in der Mobileye-Aktie nutzen/h2

Es wird erwartet, dass das Aktienangebot von MBLY bis zum 12. Juni abgeschlossen sein wird. Der angekündigte Preis entspricht einem Abschlag von 3,49 % gegenüber dem Schlusskurs von Mobileye am Mittwoch (07. Juni). Trotz des Abschlags will Intel offensichtlich das Momentum der Mobileye-Aktie nutzen, die im vergangenen Monat um 11,5 % gestiegen ist. Der Kurs der Aktie ist seit Jahresbeginn um 24,1 % gestiegen, da die Anleger versuchen, ihr Engagement in Unternehmen zu erhöhen, die Technologieprodukte der nächsten Generation herstellen.

Die Monetarisierung des Anteils von Intel an Mobileye wurde erwartet, nachdem die Sperrfrist nach dem Börsengang Ende April zu Ende ging. Der Chiphersteller legte 2017 15,3 Mrd. USD auf den Tisch, um das in Israel ansässige Startup zu übernehmen. Nach mehr als 5 Jahren beschloss Intel, den Börsengang von Mobileye zu begleiten, dessen Aktien am ersten Tag als öffentliches Unternehmen um 37 % zulegten. Intel bewertete den Börsengang mit 21 USD pro Aktie, was einer Bewertung des Unternehmens von rund 17 Mrd. USD entspricht. Dies liegt deutlich unter den erwarteten 30 Mrd. USD, die laut Bloomberg News im September 2022 von Intel prognostiziert wurden.

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Der Preis war höher als erwartet, nachdem Intel ursprünglich bekannt gegeben hatte, dass der Preis für das Angebot zwischen 18 und 20 USD pro Aktie liegen soll. Den Eigentümern wird in der Regel geraten, einen niedrigeren IPO-Preis anzustreben, um mehr Interesse zu wecken. Der Kurs von Mobileye brach Ende April ein, nachdem das Unternehmen seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr unter Berufung auf eine nachlassende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen in China gesenkt hatte. Mobileye rechnet nun mit einem Jahresumsatz von 2,09 Mrd. USD und bleibt damit unter der vorherigen Prognose von 2,23 Mrd. USD.

„Aufgrund einer Reihe von Faktoren, die die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen in China beeinträchtigen, haben wir unsere Prognose für die Auslieferung von SuperVision-Produkten im Jahr 2023 reduziert, was sich negativ auf unsere Jahresprognose auswirkt“, kommentierte das Unternehmen diese kalte Dusche.

Für das erste Quartal meldete das AD-Geschäft einen Umsatz von 458 Mio. USD. Das Unternehmen verzeichnete auch einen Gewinn von 14 Cents und lag damit über der Analystenschätzung von 12 Cents.

h2 Finanzierung eines kostspieligen Turnarounds/h2

Intel möchte 861 Mio. USD einsammeln und sagte, dass es den Erlös aus dem Börsengang für Investitionen in Chipfertigungsanlagen verwenden will, um seinen ehrgeizigen Turnaround-Plan voranzutreiben. CEO Pat Gelsinger will Intel zu einem Auftragsfertiger für andere Chiphersteller umbauen. Letzte Woche deutete Nvidias (NASDAQ:NVDA) CEO Jensen Huang an, dass Intel zukünftige Grafikprozessoren bauen könnte, nachdem er „gute“ Ergebnisse für einen Intel-Testchip gesehen hatte.

„Wir sind offen, bei Intel produzieren zu lassen. [Der Intel-CEO] Pat [Gelsinger] hat in der Vergangenheit gesagt, dass wir ihren Prozess bewerten, und wir haben kürzlich die Ergebnisse für einen Testchip auf Grundlage ihres Prozesses der nächsten Generation erhalten, und die Ergebnisse sehen gut aus... Sie wissen, dass wir auch bei Samsung (F:SAMEq) (KS:005930) produzieren, und wir sind offen für eine Produktionsvereinbarung mit Intel," sagte Huang.

Diese Kommentare wurden bekannt, nachdem Intel den größten Quartalsverlust in der Geschichte des Unternehmens bekannt gegeben hatte. Der Umsatz sank sogar um 36 % auf 11,7 Mrd. USD, da die PC-Nachfrage stärker als erwartet zurückging. Intel musste daraufhin einen Nettoverlust von 2,8 Mrd. USD melden - verglichen mit einem Nettogewinn von 8,1 Mrd. USD in der Vorjahresperiode.

„Wir haben noch mehr Arbeit vor uns, um unsere Prozess-, Produkt- und Kostenführerschaft wiederherzustellen, liefern aber jedes Quartal neue Beweise dafür", sagte Gelsinger in einer Telefonkonferenz. Den Anleger machte es insbesondere Sorgen, dass die Chip-Sparte des Unternehmens, die Produkte für Rechenzentren und künstliche Intelligenz herstellt, einen Umsatzrückgang von 39 % auf 3,7 Mrd. USD hinnehmen musste.

Intel braucht dringend Geld, nachdem das Unternehmen im vergangenen Jahr angekündigt hatte, 20 Mrd. Dollar für den Bau von zwei neuen Fertigungsstätten und die Errichtung eines neuen Epizentrums für die Fertigung fortschrittlicher Chips im Mittleren Westen auszugeben. Darüber hinaus will der Chiphersteller nach eigenen Angaben bis zu 80 Mrd. USD in Europa investieren, um die gesamte Wertschöpfungskette von der Forschung und Entwicklung bis zur Fertigung aus dem Boden zu stampfen.

Fazit

Intel hat seine Absicht angekündigt, 38,5 Millionen Mobileye-Stammaktien der Klasse A zu verkaufen, um damit über 1,6 Mrd. USD einzunehmen. Mit dem Geld will das Unternehmen weitere Chipfabriken bauen, um mit anderen Chip-Herstellern wie Nvidia und AMD (NASDAQ:AMD) konkurrieren zu können. Diese Finanzierung ist dringend notwendig, da sich das Kerngeschäft des Unternehmens angesichts der schwächer als erwarteten Nachfrage nach Personal Computers weiter abschwächt.

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Haftungsausschluss: Shane Neagle ist der Chief Editor von The Tokenist. Lesen Sie für eine wöchentliche Analyse der wichtigsten Trends im Finanz- und Technologiebereich den kostenlosen Newsletter von The Tokenist.

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