Philip Hopf | 17.08.2023 14:12
Der Versuch des nordamerikanischen Chip-Giganten Intel (NASDAQ:INTC), den israelischen Halbleiterhersteller Tower Semiconductor (NASDAQ:TSEM) für $5.4 Milliarden zu übernehmen, ist gescheitert. Die fehlende Genehmigung der chinesischen Wettbewerbsbehörde war einer der Hauptgründe für den Abbruch des Deals. Intel hatte ursprünglich geplant, durch die Übernahme seine Fertigungskapazitäten zu erweitern, um dem weltgrößten Chipauftragsfertiger TSMC (NYSE:TSM) aus Taiwan Konkurrenz zu machen.
Seit einiger Zeit brodelt es zwischen Washington und Peking in Sachen Technologie. Die USA sind bestrebt, China den Zugang zu Spitzentechnologien in den Bereichen Halbleiter und KI zu verweigern. Als Reaktion darauf setzt China Exportverbote für entscheidende Rohstoffe in Kraft. In dieser komplexen geopolitischen Landschaft müssen große internationale Übernahmen oft die Hürde chinesischer Genehmigungen überwinden – eine Hürde, die Intel nicht nehmen konnte. Trotz des Rückschlags bleibt Intel aber optimistisch. Pat Gelsinger, CEO von Intel, betonte die fortwährende Bedeutung der Auftragsfertigung und äußerte den Wunsch, weiterhin Kooperationsmöglichkeiten mit Tower zu erkunden. Doch die finanziellen Folgen des gescheiterten Deals sind nicht unerheblich: Intel wird Tower Semiconductor eine Vertragsstrafe in Höhe von $353 Millionen zahlen. Trotz des Rückschlags bei der geplanten Übernahme versichert Gelsinger, dass Intel nach neuen Produktionsprozessen sucht, um wieder führend in der Branche zu werden. Erst kürzlich gab Intel bekannt, eine neue Chip-Fabrik in Magdeburg zu bauen.
Die Börse hatte das Scheitern der Übernahme teilweise antizipiert. Die Aktien von Tower Semiconductor verzeichneten im Laufe des Jahres bereits deutliche Wertverluste und liegen derzeit unter dem von Intel ursprünglich gebotenen Preis. Während viele Marktbeobachter den Übernahmeversuch als überbewertet ansahen, glauben einige, dass der Abbruch der Übernahme Intel finanziell entlasten könnte, insbesondere in Anbetracht anderer großer Investitionen, wie dem Bau einer neuen Chip-Fabrik in Deutschland. Das Intel-Papier haben wir übrigens just an diesem Tag in unserem US-Titans Paket sowohl auf langfristiger als auch auf kurzfristiger Zeitebene für Sie analysiert.
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