Inflation trotzt den Erwartungen: Zinssenkungen 2024 gefährdet?

 | 09.04.2024 22:57

Im Konsens wird weiterhin mit einer Leitzinssenkung der Fed bis zum Jahresende gerechnet. Vor dem Hintergrund einer weiterhin robusten Konjunktur und steigender Energiepreise geht der Markt jedoch bereits von weniger Zinssenkungen aus.

Einige Analysten prognostizieren sogar, dass es 2024 gar keine Zinssenkungen mehr geben wird. Und es gibt ein Outlier-Szenario, das vielleicht kein Outlier mehr ist: Die Zinsen könnten steigen. Was in der jüngeren Geschichte als nahezu unmöglich galt, hat Fed-Gouverneurin Michelle Bowman am Freitag wiederbelebt, wenn auch nur als Gedankenexperiment:

"Auch wenn es nicht meine Basisprognose ist - ich sehe immer noch das Risiko, dass wir den Leitzins auf einer der nächsten Sitzungen wieder anheben müssen, wenn der Inflationsfortschritt ins Stocken gerät oder sich sogar umkehrt", sagte sie.

Heute werden die Verbraucherpreise für März veröffentlicht, die etwas Licht in die geldpolitischen Aussichten bringen werden - oder auch nicht. Ökonomen erwarten von den Inflationsdaten laut der Konsensprognose von Econoday.com ein eher gemischtes Bild.

Der Verbraucherpreisindex soll auf Monatsbasis leicht sinken, während der 1-Jahres-Trend auf 3,5 % klettern soll - mutmaßlich aufgrund der höheren Energiepreise im letzten Monat. Die Kernrate, die Nahrungsmittel und Energie ausschließt, wird den Analysten zufolge sowohl im Monats- als auch im Jahresvergleich sinken.