Inflation nagt schon an Kaufkraft und Stimmung der Verbraucher

 | 18.11.2021 09:47

Die Akteure am Devisenmarkt haben vorgestern eine Bestätigung für ihre jüngste Positionierung im US-Dollar erhalten. Denn der US-Währungshüter James Bullard, der nächstes Jahr im für die Zinspolitik zuständigen Offenmarktausschuss (FOMC) stimmberechtigt ist, sprach sich angesichts der rasant steigenden Preise für eine möglichst frühe Zinsanhebung im nächsten Jahr aus. Dazu könne auch gehören, zunächst das Tempo beim Abbau der Anleihekäufe zu verschärfen, sagte der Chef des Fed-Bezirks St. Louis am Dienstag Bloomberg TV.

Möglich wäre aus seiner Sicht beispielsweise, die Verringerung des geplanten Ankaufvolumens von derzeit 15 Milliarden auf 30 Milliarden Dollar monatlich zu verdoppeln. Damit könne der Prozess des Taperings bereits im März abgeschlossen sein, statt erst im Juni, was die Tür für eine Zinserhöhung früher öffnen würde. Und damit wäre auch eine zweite Zinserhöhung im kommenden Jahr möglich, die Bullard aktuell für angebracht hält.

h2 Hohe Inflation schlägt auf die Verbraucherstimmung/h2

Blickt man auf die Stimmung der für die US-Wirtschaft wichtigen Verbraucher, dann scheint es auch dringend nötig, dass die US-Notenbank Maßnahmen gegen die gestiegene Inflation ergreift. Denn wie die Universität Michigan am Freitag zu ihrer monatlichen Umfrage mitteilte, schlagen die rasant steigenden Preise den Verbrauchern in den USA immer mehr auf die Stimmung. Das Barometer für das Verbrauchervertrauen sank im November auf 66,8 Zähler, von 71,7 Punkten im Vormonat. Und es erreichte damit den niedrigsten Stand seit November 2011. Von Reuters befragte Ökonomen hatten dagegen mit einem Anstieg auf 72,4 Punkte gerechnet.