Inflation im Vereinigten Königreich schwächer, USD vor VPI fester

 | 15.04.2014 14:07

Die Schwäche der Inflationszahlen des Vereinigten Königreichs löste im GBP-Handel heute Morgen eine kurzlebige Kursreaktion aus. Kabel hat sich von seinem Wochentief erholt, EUR/GBP testete den gleitenden 50-Tagesdurchschnitt. Auch wenn die reflexartige Marktreaktion den wichtigen technischen Niveaus nicht schadete, bleibt der Fokus auf den Beschäftigungsdaten des Vereinigten Königreichs, die morgen bekanntgegeben werden. EUR/USD testet die starke Unterstützung bei 1,3800, der Euro zweigte sich schwach. Die USA geben am Nachmittag ihre Inflationszahlen bekannt. Stärkere Zahlen sollten die USD-Bullen antreiben und sich weiter auf EUR/USD auswirken.h3 UK Inflation lässt nach/h3

Der Gesamt-VPI des Vereinigten Königreichs ging von 1,7% im Vormonat auf 1,6% zurück. Die Schwäche bei den Verbraucherpreisen gibt der BoE klar die Freiheit, ihre Forward Guidance beizubehalten, da der Inflations-Knock-out keine Sorge mehr darstellt. Der Gesamt-VPI befindet sich seit den 3,0% letzten Juni im Abwärtstrend und geht seit Januar weiter unter das Ziel der BoE von 2% zurück. Laut dem Statistikamt liegt die Schwäche des VPI an niedrigeren Benzin-, Kleidungs- und Möbelpreisen. Die Inflation der Wohnungspreise erreichte jedoch im Februar 9,1%, laut der ONS der schnellste Anstieg seit Juni 2010.

GBP/USD ging nach den VPI-Daten reflexartig auf 1,6661 zurück und erholte sich wieder auf die Tagesdurchschnittswerte. GBP/USD handelt leicht unter dem mittleren Bereich des Aufwärtskanals von Nov-April. Eine wichtige kurzfristige Unterstützung zeigt sich beim gleitenden 21- & 50-Tagesdurchschnitt (1,6628/23). EUR/GBP hat kurz den gleitenden 50-Tagesdurchschnitt (0,82835) erreicht, bevor die täglichen Verluste ausgeweitet wurden. Das erste Ziel liegt bei 0,82250 (Abwärtskanalbasis vom April), dann 0,82042 (Tief vom 5. März).

Die Beschäftigungsdaten für das Vereinigte Königreich werden morgen bekanntgegeben und die durchschnittlichen Wochenlöhne sind eventuell auf 1,8% jährlich angestiegen (im Vergleich zu 1,4% im Februar). Derselbe Bericht soll wohl eine Verbesserung bei den Arbeitslosenquoten für 3 Monate von 7,2% auf 7,1% zeigen. Trotz Erwartungen, dass die Beschäftigungszahlen im Vereinigten Königreich besser werden, weisen die Optionsgebote bei GBP/USD für die Woche unter 1,6750 eine negative Tendenz auf. Technisch schwankt GBP/USD in der Mittellinie des steigenden Trends vom Nov. 2013 bis März 2014. Die erste Unterstützungslinie liegt beim gleitenden 21- und 50-Tagesdurchschnitt (1,6624/1,6615). Weitere Angebote sollte beim Trendboden wieder ins Spiel kommen (1,6550).

h3 EUR zeigt Schwäche/h3
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EUR/USD wird leicht bärisch; die Drohung der Ratsmitglieder der EZB in Bezug auf eine quantitative Lockerung gewinnt nicht wirklich an Bedeutung. Das Paar testet heute Angebote bei 1,3800, die Indikatoren signalisieren eine Umkehr beim kurzfristigen Trend ins negative. Die Zurückhaltung der Händler, die Abwärtsbewegung mitzugehen, macht aufgrund der Anfälligkeit des bärischen Trends bei EUR/USD über das letzte Jahr hinweg Sinn. Die 2-Monatszinskomponente von EUR/USD hat den niedrigsten Wert seit November 2011 erreicht, was bedeutet, dass die Anleger Interesse an einer Absicherung des EUR im Vergleich zum USD nach unten sehen. Laut CFTC-Daten vom 8. April gehen die spekulativen Long-Futures im EUR die dritte Woche in Folge zurück, mit einem Gesamtrückgang von mehr als 50% seit 18. März.

Technisch verliert der bullische Schwung an Geschwindigkeit; der MACD-Indikator (12,26) wird für einen Tagesschluss unter 1,3750 den roten Bereich erreichen. Bei diesen Niveaus wird die erste Unterstützungslinie bei 1,3781 (61,8% Fibonacci auf die Rallye vom Feb-März) platziert. Die Optionsgebote weisen eine negative Tendenz unter 1,3800 auf. Die Inflationszahlen in der Eurozone sind für morgen fällig und sollten die weitere Schwäche bei den vorläufigen Gesamt- und Kern-VPI-Werten bestätigen (VPI im Jahresvergleich bei 0,5% erwartet, VPI-Kern bei 0,8%). Wird die Schwäche bei den VPI-Werten zu einer konkreten politischen Maßnahme seitens der EZB führen? Werden die Märkte weiterhin die Drohungen der EZB auf eine quantitative Lockerung ablehnen? Werden die EUR-Bären weiterhin trotz dem Anstieg der Divergenz zwischen EZB/Fed gedämpft bleiben? Der Handelsüberschuss der Eurozone, der heute morgen bekanntgegeben wurde, hat sich im Februar von 13,9 Mrd. EUR auf 15,0 Mrd. EUR ausgeweitet (SA) und von 0,9 Mrd. EUR auf 13,6 Mrd. EUR (NSA). Laut Noyer von der Banque de France erhöht der Überschuss bei der Handelsbilanz der Eurozone natürlich die EUR-Nachfrage, während die inländische/Importnachfrage und das Kreditwachstum nicht genügend Liquidität schaffen können, um die Nachfrage nach Euro zu decken. Der EUR wird natürlich aufgewertet. Ist die quantitative Lockerung die Lösung?