Indien ist ein Lichtblick, risikoaverse Stimmung dominiert

 | 09.02.2016 15:48

Indien führt die Schwellenländer an

Indien ist weiter der Lichtblick der globalen Wirtschaft. Das indische Gesamt-BIP für das 4. Quartal 2015 expandierte im Jahresvergleich um 7,3% und lag damit über den Erwartungen. Zwar konnte das verarbeitende Gewerbe im 4. Quartal zulegen, doch insgesamt kamen die soliden Ergebnisse durch Verbesserungen im Dienstleistungssektor zustande. Das stärkere Ergebnis veranlasste die Regierung, einen Anstieg von 7,6% für das Geschäftsjahr 2015-2016 zu prognostizieren. Trotz dieser Stärke gibt es einige graue Bereiche, die Fragen aufwerfen und die noch zu unterdurchschnittlichen Ergebnissen führen könnten. Wir bleiben zu Indien vorsichtig optimistisch und erwarten, dass die RBI in der Wachstumsoffensive bleibt (da die Inflationsprognosen zurückgehen), und dass sie den Repo-Satz im 1. Halbjahr 2016 um 50 Basispunkte senken wird.

Rückblickend erinnert uns die positive Zahl, dass eine Menge der Volatilität, die wir heute sehen, eher eine Preisanpassung als eine strukturelle Veränderung ist, daher unser halb-optimistischer Ausblick. Mit aufkommenden Fragen über die Effizienz der Geldpolitik sollte die Volatilität zunehmen, doch das globale Wachstum insgesamt sollte 2016 die Wachstumsentwicklung von 2015 einholen.

Globale Unsicherheiten halten an

Die Ölpreise bleiben unter Beschuss, nachdem ein Treffen zwischen Venezuela und Saudi Arabien über Produktionsmengen anscheinend zu keinen Veränderungen bei den Lieferungen geführt hat. Die Anleger gehen weiter aus risikoreichen Anlagen heraus, denn der SP 500 ist auf den niedrigsten Stand seit 2014 gesunken. Der Rückgang bei den US-Aktien war sehr breit angelegt und betraf alle Bereiche, da die Händler nahezu alles verkauften. Die breite Spread-Erosion der Risikostimmung schickte die US-Treasuries niedriger, denn die Renditen der zehnjährigen US-Papiere gingen auf ein Einjahrestief zurück. Die Händler schieben die Erwartungen an die nächste Zinsentscheidung der Fed weiter hinaus. Währungen, die als sicherer Hafen gelten, v. a. der JPY, führen die Gewinne gegenüber dem USD an. Wir vermuten, dass nun ein guter Zeitpunkt ist, um weitere Short-Positionen im EUR/USD einzugehen, da die Erwartungen an Draghi und die EZB hoch sind, die niedrige europäische Inflation mit zusätzlichen Anreizen im März in Angriff zu nehmen.

Australische Geschäftsbedingungen halten sich (von Arnaud Masset)

Die jüngste Umfrage der National Australian Bank (NAB) lässt vermuten, dass es mehr als die aktuellen finanziellen Turbulenzen erfordert, um die Stimmung der australischen Unternehmen deutlich zu beeinträchtigen, denn das Unternehmensvertrauen fiel mit einer Zahl von 2 flach aus, während die Zahl für die Geschäftsbedingungen im Dezember leicht von 6 auf 5 fiel. Mit Ausnahme des Bergbaus schlug sich der Rest der australischen Wirtschaft im Januar wacker. Die meisten Unternehmen scheinen wohl weiter optimistisch zu bleiben und wollen sich lieber auf die mittel- bis langfristigen Aussichten konzentrieren als sich zu sehr um die kurzfristigen Marktbedingungen zu sorgen. Trotz der Widerstandfähigkeit der Aussie-Wirtschaft lassen die Daten vermuten, dass die Beschäftigungsbedingungen im ersten Monat des Jahres schlechter geworden sind und von dem Stellenbericht aus dem Dezember abweichen.

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Insgesamt lassen die Daten mit Ausnahme des Bergbaus vermuten, dass die Erholung der australischen Wirtschaft auf dem besten Weg ist. Am Devisenmarkt ist der AUD/USD heute Morgen gestiegen, da sich die Rohölpreise vom gestrigen Abverkauf erholen. Mittelfristig werden die Leitzinszyklen der Fed weiter hauptbestimmend bleiben. Hierzu wird Janet Yellen diese Woche einige Reden halten.