Frank Holmes | 05.07.2023 06:34
Präsident Joe Biden empfing kürzlich Narendra Modi zu einem aufwendigen Staatsbesuch, dem ersten des indischen Premierministers. Beide Nationen versuchen, ihre strategischen Interessen in einer Zeit neu auszurichten, in der Chinas globaler Einfluss stetig zunimmt.
Während der Veranstaltung erklärten beide Staatsoberhäupter ihren Willen zu stärkeren Verteidigungs- und Handelsbeziehungen, und betonten die Bedeutung des Internationalen Rechts und der Freiheit der Schifffahrt angesichts der zunehmenden Spannungen im Ost- und Südchinesischen Meer.
Der Staatsbesuch, bei dem viele namhafte Tech-Führungskräfte anwesend waren, darunter Satya Nadella von Microsoft Corporation (NASDAQ:MSFT), die beide gebürtige Inder sind, unterstrich auch eine aufkeimende technologische Partnerschaft zwischen den beiden Ländern.
Das Ziel von Premierminister Modi? Er möchte Indien als globales Produktions- und diplomatisches Kraftzentrum etablieren - ein Ziel, das durch die angespannten Beziehungen zu China noch verstärkt wird.
Der Besuch hat zu einigen bedeutenden Abkommen geführt, die verschiedene Sektoren wie Halbleiter, kritische Mineralien, Technologie, Raumfahrt und Verteidigung betreffen. Aufgrund einer bahnbrechenden Vereinbarung wird es General Electric (NYSE:GE) möglich sein, Düsentriebwerke in Indien zu produzieren, was die Fertigungskompetenz des Landes unterstreicht. Der Chiphersteller Micron Technology (NASDAQ:MU) mit Sitz in Boise, Idaho, kündigte eine Investition über 800 Mio. USD in eine Halbleiterfabrik in Indien an. Außerdem stimmte Indien dem Beitritt zu dem US-geführten Artemis-Abkommen zu - damit wurde eine neue Ära der gemeinsamen Weltraumforschung eingeläutet.
h2 Bis 2075 die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt?/h2Bei diesen Connections geht es nicht nur um Politik. Sie sind in einer florierenden Wirtschaft verwurzelt, die weltweit Aufsehen erregt. Das BIP Indiens liegt derzeit bei rund 3,7 Bio. USD, könnte sich aber nach Einschätzung der Deutschen Bank bis 2030 auf 7 Bio. USD verdoppeln. Anders ausgedrückt: Das Pro-Kopf-BIP Indiens liegt in etwa auf dem Niveau, das China im Zeitraum 2006-2007 erreicht hatte.
Die Deutsche Bank (ETR:DBKGn) führt dieses Wachstum unter anderem auf eine wachsende Mittelschicht, politische Reformen, die Entwicklung der Infrastruktur und eine Verlagerung hin zu sauberer Energie zurück. Die demografische Struktur des Landes ist vielversprechend, da das Durchschnittsalter der Bürger unter 30 Jahren liegt.
Ende April berichteten die Vereinten Nationen, dass Indien China als bevölkerungsreichstes Land der Erde überholt hat und nun auf dem besten Weg ist, seine Erwerbsbevölkerung in den nächsten zehn Jahren um 97 Millionen Menschen zu vergrößern. Man geht davon aus, dass es sich um den größten Zuwachs an Arbeitskräften aller Nationen der Welt in diesem Zeitraum handelt.
Dennoch hat das Land nach wie vor Probleme wie unzureichende Beschäftigungsmöglichkeiten und „Wachstum ohne Beschäftigung.“
Trotz dieser Probleme ist Indien nach wie vor ein Powerhouse in puncto Schaffung von Wohlstand. Neue Millionäre werden in rasantem Tempo geboren, und laut dem Henley Private Wealth Migration Report 2023 hat sich die Nettoabwanderung von vermögenden Privatpersonen im Vergleich zum Vorjahr scheinbar verlangsamt.
Was bringt die Zukunft? Laut Prognosen von Goldman Sachs wird Indien im Jahr 2075 die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt nach China sein und die USA dabei knapp überholen. Die Möglichkeiten scheinen endlos zu sein, wenn es gelingt, die richtigen politischen Maßnahmen mit dem erwarteten raschen Bevölkerungswachstum in Einklang zu bringen.
Es gibt sicher Ungewissheiten, aber auch viele Anzeichen für Optimismus. Der Sensex - der Benchmark-Index der Bombay Stock Exchange - kletterte, begünstigt durch ein schnelles Wirtschaftswachstum und erhöhte ausländische Investitionen, kürzlich auf ein Rekordhoch (bei Bewertung in indischen Rupien).
Auch den Investoren ist das Potenzial Indiens bekannt. Trotz der jüngsten Einbrüche bei den ausländischen Direktinvestitionen (FDI) aufgrund geopolitischer Spannungen ist es Indien laut Dezan Shira & Associates gelungen, von April 2000 bis März 2023 Investitionen in Höhe von insgesamt fast 920 Mrd. USD anzuziehen.
Führende globale Unternehmen wie Amazon (NASDAQ:AMZN) und Google setzen stark auf Indien. Amazon plant , bis 2030 weitere 15 Mrd. USD in dieses Land zu investieren, Amazon Web Services (AWS) wird 12,7 Mrd. USD beisteuern, um die steigende Kundennachfrage zu befriedigen. Google beabsichtigt, ein Fintech-Zentrum in Indiens erste betriebsfähige Greenfield-Smart City und internationales Finanzdienstleistungszentrum Gujarat International Finance Tec-City (GIFT City) zu errichten und seinen KI-Chatbot Bard auf weitere indische Sprachen mit dem Ziel auszuweiten, das Internet für die vielfältige indische Bevölkerung zugänglicher zu machen.
Während seines Besuchs in den USA traf Premierminister Modi auch mit Elon Musk zusammen, der mögliche Investitionen in Indiens Sektoren erneuerbare Energien und Elektrofahrzeuge signalisierte. Dank der jüngsten politischen Reformen, die den Raumfahrtsektor für private Akteure öffnen, ist Indien eine vielversprechende Arena für den Starlink-Satelliteninternetdienst von SpaceX.
Indien sei „vielversprechender als jedes andere große Land der Welt“, sagte Musk nach dem Treffen und fügte hinzu, er sei zuversichtlich, dass Tesla (NASDAQ:TSLA) in Indien „so bald wie eben möglich“ präsent sein werde.
h2 Ein aufstrebender Hoffnungsträger/h2Indien entwickelt sich rasch zu einer beeindruckenden globalen Supermacht und wird für Investoren immer attraktiver. Vor einem Szenario zunehmender geopolitischer Spannungen und revolutionärer Technologien ist Indien ein Hoffnungsträger in einem schwierigen Umfeld. Die stetig wachsende Mittelschicht, die politischen Reformen und die digitalen Möglichkeiten verändern die wirtschaftliche Entwicklung des Landes und laden einen Zustrom von ausländischem Kapital ein.
Für Investoren könnte jetzt der Zeitpunkt gekommen sein, das Potenzial Indiens zu erkennen.
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