Philip Hopf | 02.09.2023 14:09
Die europäischen Aktienindizes EuroStoxx 50 und Stoxx Europe 50 erleben im September einige bemerkenswerte Veränderungen. Besonders auffällig ist dabei der Ausschluss des deutschen Immobilienkonzerns Vonovia (ETR:VNAn) aus dem EuroStoxx 50. Obwohl die Vonovia-Aktie (ETR:VNAn) kürzlich einen Höhenflug verzeichnete und über der 20€-Marke schloss, hat der Indexanbieter Qontigo entschieden, das Unternehmen zugunsten des italienischen Sportwagenherstellers Ferrari (NYSE:RACE) aus dem Leitindex zu entfernen. Die Änderung wird am 18. September wirksam.
Neben Vonovia wird auch der irische Baustoffhersteller CRH (LON:CRH) aus dem EuroStoxx 50 entfernt. Als Ersatz kommt das französische Baustoffunternehmen Saint-Gobain in den Index. CRH wird am 20. September von der irischen Börse genommen, da es seine Hauptnotierung in die USA verlegt. Nach den Index-Regeln werden solche Aktien nach ihrem letzten Handelstag entsprechend aus den jeweiligen Indizes entfernt. Im Stoxx Europe 50 gibt es ebenfalls Umschichtungen: Der deutsche Rückversicherer Munich Re (ETR:MUVGn) wird in den Index aufgenommen, während die Aktien des französischen Luxusgüterunternehmens Kering (EPA:PRTP) und des niederländischen Zahlungsabwicklers Adyen (AS:ADYEN) entfernt werden. Adyen wird durch die niederländische Großbank ING (AS:INGA) ersetzt, was auch auf die heftigen Kursverluste von Adyen zurückzuführen sein dürfte.
h2 Auswirkungen/h2Wenn ein Unternehmen aus einem Index entfernt wird, müssen die ETFs, die diesen Index nachbilden, die Aktien des betreffenden Unternehmens verkaufen. Dies erhöht das Verkaufsvolumen und kann den Aktienkurs drücken. Umgekehrt kann die Aufnahme eines Unternehmens in den Index zu erhöhter Nachfrage und somit zu steigenden Aktienkursen führen.
Zweitens dienen diese Indizes oft als Benchmark für professionelle Investoren. Eine Aufnahme oder Entfernung aus einem solchen Index kann daher als positives oder negatives Signal interpretiert werden, was wiederum andere Investoren beeinflussen könnte, die nicht unbedingt in ETFs investiert sind. Diese sekundären Effekte können sich ebenfalls auf die Aktienkurse auswirken. Drittens sollten Anleger, die in einzelne Aktien investieren, die Änderungen im Auge behalten, da sie die Branchen- und Marktdynamik widerspiegeln.
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