In drei Wochen wird es sehr spannend

 | 26.06.2021 09:21

Nach wochenlangen Verhandlungen konnte US-Präsident Joe Biden eine Einigung über ein umfangreiches Konjunkturpaket für die Infrastruktur der USA verkünden. Das Gesamtvolumen des Pakets blieb zunächst unklar. Zuletzt war ein Acht-Jahres-Programm im Umfang von 1,2 Billionen Dollar im Gespräch. Inzwischen wurde eine Summe von etwas weniger als 1 Billion Dollar genannt. Ursprünglich hatte Biden Ausgaben in Höhe von 2,3 Billionen Dollar angepeilt.

Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob es in einer inzwischen wieder boomenden US-Wirtschaft noch weiterer Konjunkturhilfen bedarf. In diesem Fall sollen mit dem Geld allerdings unter anderem marode Brücken und Straßen saniert werden. Es dient also nicht mehr nur dem Anschub der Wirtschaft, sondern dem Erhalt und Ausbau der Basis der Wirtschaft. Damit scheint dieses zusätzliche Konjunkturpaket sinnvoll.

h2 Zu viel?/h2

Da dieses Geld aber auf bereits verabschiedete Konjunkturpakete der Regierung und Liquiditätshilfen der Notenbank noch zusätzlich oben draufkommt, stellt sich die Frage, ob es nicht langsam zu viel wird. Vielleicht käme man inzwischen auch mit zum Beispiel weniger Liquiditätszufuhr der Notenbank aus, die ja nach wie vor über Anleihekäufe jeden Monat 120 Milliarden US-Dollar in die Wirtschaft pumpt.

Zumal es bereits Anzeichen dafür gibt, dass der Markt die zusätzliche Liquidität bereits nicht mehr aufnehmen kann. So erreicht die Federal Reserve (Fed) derzeit quasi täglich neue Rekorde bei sogenannten Reverse Repos. Bei diesen Geschäften verkauft die Fed die im Rahmen des „Quantitative Easing“ gekauften Anleihen an Banken oder auch Geldmarktfonds zurück und nimmt damit Liquidität aus dem Markt. Das Volumen dieser Geschäfte betrug zuletzt mehr als 800 Milliarden Dollar – pro Tag!