Im Bund-Future könnte bald eine Entscheidung fallen

 | 26.08.2016 09:44


Natürlich wird auch das nachlassende Wirtschaftswachstum in Deutschland (siehe gestrige Börse-Intern) einen Einfluss auf den deutschen Staatshaushalt haben. Die gute Wirtschaftslage aus dem ersten Halbjahr spürt dieser derzeit noch. Einen Überschuss in Höhe von 18,5 Milliarden Euro erzielten in diesem Zahlraum nämlich die öffentlichen Kassen. Deutschland befindet sich damit in komfortabler Entfernung zur Defizitgrenze von -3,0 Prozent befindet, die laut Maastricht-Vertrag erlaubt wäre, da dies 1,2 Prozent des BIP entspricht.

Von der Geldpolitik der EZB profitiert der deutsche Staat
Von einem äußerst niedrigen Zinsniveau, das durch die expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) maßgeblich nach unten gedrückt wurde, profitierte dabei auch der Bundeshaushalt neben dem freundlichen Wirtschaftsumfeld und einer guten Lage auf dem Arbeitsmarkt. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen rutschten mitte Juni erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik in den negativen Bereich. Statt Zinsen zu zahlen, konnte konnte der Staat damit langfristig Schulden aufnehmen und dafür sogar Geld kassieren. Um satte 13,8 Prozent sanken dadurch die Zinsausgaben der öffentlichen Kassen im Vergleich zum Vorjahr. Es könnte bald zu einer Entscheidung im Bund-Future kommen
Aktuell liegt die Rendite für 10-Jährige deutsche Staatsanleihen bei etwa -0,1 Prozent. Der Bund-Future als Barometer für den Anleihemarkt befindet sich unterdessen in der Nähe seines Rekordhochs, welches er nach dem Brexit-Votum sprunghaft erreicht hatte (grüne Ellipse, siehe Börse-Intern vom 24. Juni). Dort ist er inzwischen in eine Seitwärtskonsolidierung eingeschwenkt (gelbes Rechteck).