Philip Hopf | 21.09.2022 17:05
Vetterleswirtschaft? Offenbar nicht bei der Deutschen Bahn. Der bundeseigene Mobilitätskonzern hat seinen neuen ICE L vorgestellt. Dieser kommt aber nicht vom deutschen „Hauslieferant“ Siemens (ETR:SIEGn) Mobility, sondern vom spanischen Konkurrenten Talga. DB-Fernverkehr-Vorstand begründet die Entscheidung, die neuen Hochgeschwindigkeitszüge aus Madrid zu beziehen, damit, dass es einzig Talga gelungen sei, den Anforderungen des Unternehmens gerecht zu werden. Im Hause Siemens sorgt dies natürlich für zerknirschte Gesichter – und das nicht nur aufgrund der Tatsache, dass man den Auftrag, hinsichtlich dessen Bearbeitung man sich durchaus gute Chancen ausgemalt hatte, nun nicht bekommen hat. Vielmehr geht es hier um die sprichwörtlichen Weichen für die Zukunft. So möchte die Deutsche Bahn den Siemens Mobility-Rivalen Talgo offenbar als neuen Langzeitzulieferer im Bereich des Fernverkehrs aufbauen. Talgo-Chef Fernández de Araoz ließ in Berlin verlauten, dass man den Wünschen des wohl herausforderndsten Kunden „im globalen Eisbahnmarkt“ gerecht geworden sei und man zukünftig den Status „einer Benchmark im dynamischen europäischen Markt“ anstrebe.h2 Bis zu 100 ICEs von Talgo/h2
Im Zuge des Talgo-Deals ordert die Deutsche Bahn erstmalig in ihrer Firmengeschichte Hochgeschwindigkeitszüge aus Spanien. Insgesamt wurden die Fertigung und Auslieferung von 23 Zügen inklusive Loks für den internationalen Fernverkehr in Auftrag gegeben. Im Vertrag ist zudem die Option vermerkt, dass die Deutsche Bahn bei Bedarf noch weitere 77 Züge nachkaufen kann, für die 23 direkt bestellten Züge überweist Siemens mehr als €500 Millionen nach Madrid. Der neue ICE L – das L steht hierbei für low floor – ist der erste ICE überhaupt, in den Passagiere direkt vom Bahnsteig weg ohne Stufen einsteigen könnten. Zudem sollen die neuen Modelle breiter sein als die bisherigen Mitglieder der ICE-Familie, was auch in den Wagons der 2. Klasse Unternehmensangaben zufolge für mehr Reisekomfort führen soll.
Zurück zu Siemens Mobility respektive zum Wertpapier der Mutter Siemens, welches wir im Rahmen unseres in regelmäßigen Abständen analysieren. Die Aktie verzeichnete seit Jahresbeginn in der Spitze einen Verlust von knapp 40%, konnte sich aber zwischenzeitlich schon wieder etwas erholen. Wir gehen jedoch primär davon aus, dass die korrektive Messe hier noch nicht gelesen ist und der Kurs entsprechend imminent nochmals deutlich über 10% nachgeben sollte.
In diesem Zuge würde die Siemens-Aktie auch unter das bisherige Korrekturtief abverkaufen, im Chart markiert in Form der Unterstützungslinie bei €93.68. Ist die türkisfarbene Welle 2 dann endlich beendet, sehen wir den Kurs über die genannte Marke zurückkehren, was wiederum ausreichend Aufwärtsmomentum generieren sollte, um auch den Widerstand bei €126.46 nachhaltig zu überflügeln. Alternativ besteht aber weiter die Möglichkeit, dass der Kurs den Boden der Korrektur bereits am 5. Juli ausgebaut hat und nun direkt über den genannten Widerstand hinweg ausbricht.
Für mehr aktuelle Inhalte, Analysen und Prognosen klicken Sie hier !
Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.