Investing.com | 22.01.2019 08:30
Berichtet zum Q4 2018 am Dienstag, dem 22. Januar, nach US-Börsenschluss
Umsatzerwartung: 21,75 Mrd USD
GpA-Schätzung: 4,84 USD
Es steht einiges auf dem Spiel für International Business Machines (NYSE:IBM), wenn das Unternehmen heute noch seine Zahlen vorlegt. Sein traditionelles Großcomputergeschäft schrumpft und neue Initiativen, wie Cloudcomputing und künstliche Intelligenz haben dem Technologiegiganten bislang nicht zu nachhaltigem Wachstum verhelfen können.
Diese Situation hat zu viel Druck auf das Management des Unternehmens geführt, nicht nur den Umsatzrückgang aufzuhalten, sondern auch etwas Leben in den bröckelnden Aktienkurs zu bringen.
Das letzte Quartal zeigte, dass das Management akzeptiert hat, dass seine Strategie für organisches Wachstum nicht funktioniert. Als Konsequenz kündigte das Unternehmen Ende Oktober an, dass es 34 Mrd USD für die Übernahme des Verlegers im Quellcode offener Unternehmenssoftware Red Hat (NYSE:RHT) ausgeben wolle, was der größte Deal in IBMs Geschichte war und auch einer der größten des US-Technologiesektors insgesamt.
Red Hat soll IBM einen sofortigen Schub beim Cloudumsatz geben. Auch hat es ein Paket bewährter Software im Angebot, das von IBMs globaler Vertreterorganisation vertrieben werden kann.
Aber wird die Übernahme einen Gezeitenwechsel bei IBM einleiten? Investoren wundern sich sicher, ob dieser teure Zukauf genug sein wird, um die letzten sechs Jahre mit rückläufigen Umsätzen wieder auszugleichen. Die 107 Jahre alte Firma liegt im Cloudcomputing-Bereich weit abgeschlagen hinter ihren Wettbewerbern. Amazon (NASDAQ:AMZN), Google (NASDAQ:GOOGL) und Microsoft (NASDAQ:MSFT) haben sich schon jetzt große Marktanteile gesichert.
In seinem Report zum dritten Quartal wuchs der Cloudumsatz—der zu einer Schlüsselkennzahl geworden ist—um 10% auf 4,5 Mrd USD. Das blieb hinter dem Wachstum von 20% im zweiten Quartal zurück. Wenn IBM heute seine Zahlen zum Q4 vorlegt, dann rechnen Analysten im Durchschnitt von einem Rückgang des Gewinns pro Aktie auf 4,84 USD, nach 5,14 USD vor einem Jahr. Die Umsätze dürften wahrscheinlich ebenfalls weiter abrutschen, den Schätzungen nach um rund 4% auf 21,75 Mrd USD.
Aus unserer Sicht wird es IBM schwer fallen, sich als Führer in neuen Technologien neu zu erfinden, angesichts seines andauernden Kampfes, von seiner Vergangenheit wegzukommen, als Mainframes—die Großcomputer, die globalen Unternehmensgiganten bei der Verarbeitung komplexer Daten halfen—das Wachstum ankurbelten.
Auch haben wir unsere Zweifel an den Führungsqualitäten von IBMs CEO Ginni Rometty. Sie versucht seit mittlerweile 2012 bei dem alten Technologiegiganten das Ruder herumzudrehen und es scheint sechs Jahre gedauert zu haben, bis sie herausfand, dass Veränderungen nur durch eine Übernahme kommen können.
Trotz des Gesagten, ist es nicht unsere Absicht, die starke Position von Red Hat im Cloudcomputing-Bereich herunterzuspielen, in dem es im abgelaufenen Jahr 3 Mrd USD an Umsatz generiert haben soll. Unser Problem besteht ganz mit der Führungsriege bei IBM, von der wir denken, dass sie nicht in der Lage war, die schnellen Veränderungen der Technologielandschaft vorherzusehen.
IBM, das einstmals die frühen Jahrzehnte des Computerzeitalters mit Innovationen wie dem Mainframe und später der Diskette dominierte, ist nicht mehr innovativ. In der Tat ist es kaum noch ein Konkurrent für die Technologiegiganten unserer Zeit, die harten Wettbewerber der Digitalwirtschaft, die Marktanteile erobert haben und sich weiter in neuen Wachstumsindustrien ausbreiten, die so kritisch für IBMs Erfolg wären.
Wenn IBM kein Führer in dieser neuen Technologiewirtschaft ist, gibt es dann noch Gründe zum Kauf der Aktie? Mit einem Schlusskurs am Freitag von 123,82 USD, ist ein Anziehungspunkt die heftige Dividendenrendite von mittlerweile über 5%, die durch den massiven Kursrutsch der vergangenen fünf Jahre zustande kommt.
Allerdings ist die Nachhaltigkeit dieser Ausschüttungen zweifelhaft, da sie zum Großteil vom Erfolg des Unternehmens abhängt, eine Trendwende hinzubekommen. Sein Geschäft mit Mainframes, eine Ertragsperle, deren Glanz allmählich verblasst, kann nicht auf Ewigkeit das Einkommen liefern. In einer Zeit, in der Unternehmen rasch in die Cloud abwandern, verlieren IBMs Mainframe-Servern schnell ihre Nützlichkeit.
Fazit
IBMs Entwicklung der letzten Quartale zeigt, dass es nicht in der Lage ist, konsistentes Wachstum über seine Geschäftssparten hinweg zu generieren. Wir denken, es gibt weitaus bessere Wetten für Einkommen und Wachstum im Markt. Wir sehen keinen Grund IBM die Treue zu halten, während man auf einen Turnaround wartet, der vielleicht niemals kommen wird. Aus unserer Sicht ist IBM eine Verlustwette, die kluge Investoren meiden sollten.
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