Holger Struck | 21.10.2018 14:56
DAX:
Während die US-Börsen sich wieder einmal in 2018 ihren 200-Tage-Linien nähern bzw. damit kämpfen, ist der DAX da doch entscheidende Schritte weiter. Mittlerweile notierte unser heimischer Index im Tief der letzten Woche bei 11459 Punkten dann tatsächlich 1000 Indexpunkte bzw. 8 Prozentpunkte darunter. Der wie immer die Sicht aufklärende Blick auf den Wochenchart liefert uns im Subchart die glasklare und stark ausgeprägte "relative Schwäche" des DAX gegenüber seinen US-Pendants, die bereits Mitte 2017 ihren Anfang nahm und mittlerweile ein höchst umkehrverdächtiges Niveau angenommen hat.
Was könnte dafür nur der Auslöser sein ?
Der Wochenchart selbst (oberer Teil der Grafik) zeigt die mehr als 1,5-jährige Topformation, welche nun bei 11868/65 und 11726 (vorläufig) als abgeschlossen gilt. Bei 11865/68 lagen die Tiefs aus dem September diesen Jahres und auch nach dem Sommer 2017. Bei 11726 lag das bis dahin gültige 2018er-Jahrestief des DAX aus dem März. Einzig besinnliche bzw. halbwegs optimistisch stimmende Botschaft: Der Verkaufsdruck seit Unterschreiten der 11865/68 bzw. 11726 hält sich so eben noch in Grenzen, Volatilitäten und Volumina explodieren nicht gerade aufs Neue. Dafür ist ein DAX, der noch im Januar sein Allzeithoch bei 13596 Punkten erreichte, wohl binnen diesen Jahres bereits zu sehr und zu lange gefallen !? Man (DE:MANG) redet diesbezüglich über runde 2000 Indexpunkte abwärts bzw. einen Rückgang von knapp 16 %. Immerhin noch kein Bear Market, der definitionsgemäß bei Rückgängen von 20 % beginnt, aber hier und jetzt einfach aufgrund der typischerweise stark positiv ausgeprägten Saisonalität mal zuzugreifen, das allein wäre schon sehr mutig. Aufgrund teils absurd tiefer Bewertungskennzahlen (u.a. Automobilwerte) darf man das schon eher mal erwägen.
Letztlich braucht es für eine Art Befreiungsschlag aber wohl "ernsthaft guter" Argumente. Fundamental könnten die aus den Richtungen Handelskonflikt (USA vs. China / EU), Brexit-Verhandlungen oder dann überraschenderweise auch aus Italien kommen, bis dato dominiert aber bezüglich dieser Themen klar der Risk-Off-Modus bei den Marktteilnehmern. Marktanalytisch hingegen müsste der DAX eben wieder über 11726 und v.a 11865/68 hinweg und am besten noch zur "Zweifelbeseitigung" gleich die 12104 überwinden (Vorgängertief im Chart). Dies scheint ein langer, zumindest aber steiniger Weg zu sein. Schaut man übergeordnet auch auf den Monatschart des DAX, so macht eine 11400+ (genau genommen 11430) als Supportniveau schon Sinn und Mut, darunter kann man sich dann aber auch Kurse um 11 K schnell vorstellen. Also dann: Für Besserung oder gar Wiedergenesung des Patienten DAX möglichst ab KW 43 keine neuen Tiefs mehr unter 11459 bzw. 11430 und dann bitte die 11726 re-etablieren um 11865-68 ernsthaft antesten zu können. Ein Minimum-Korrekturretracement (38%) bezogen auf die letzte Abwärtswelle 12458-11459 bei 11840 Punkten unterstreicht dabei die Bedeutung des genannten Widerstandsbereiches, wo vor wenigen Tagen bei 11847 übrigens auch das Wochenhoch lag.
Dow Jones:
Auch der letzte Ausverkaufsversuch beim Dow Jones liess abermals die 200-Tage-Linie (blau) intakt und hinterlässt somit eine blitzsaubere Serie intakter und bestätigender "Tests" dieses Niveaus. Dies möge nur auch so bleiben, dann bliebe die Welt der Bullen in Ordnung, zumal der SMA-200 selbst immer noch klar ansteigt und der Dow Jones selbst meilenweit vom Flash-Crash-Niveau des Frühjahrs entfernt. Über 25400 müsste der Markt einmal "überzeugend" wieder hinauskommen, besser noch über 25800, dann würde man wohl zügig wieder über neue Allzeithochs reden. Eintrübung der Lage bis hin zur Diskussionsmöglichkeit einer Topformation auch hier frühestens unter 24900 Punkten.
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MfG
Holger Struck
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