Holzmangel in Deutschland

 | 07.09.2022 15:09

Die Wald- und Forstwirtschaft nutzt knapp über 30% der 35.7 Millionen Hektar Landfläche Deutschlands und verfügt derzeit über einen Holzvorrat von 3.7 Milliarden Kubikmetern. Das klingt viel, doch das Holzland Nummer 1 in Europa hat aktuell mit Versorgungsproblemen zu kämpfen. Der Bauboom während der Coronapandemie hat die Nachfrage nach Holz sowohl im In- als auch im Ausland deutlich erhöht und Wald wie Wirtschaft haben Mühe mitzuhalten. Die Gründe dafür sind an verschiedenen Stellen zu finden. Zum einen, so bemängelt die Geschäftsführerin des Bundesverbandes der deutschen Säge- und Holzindustrie Julia Möbius, stellen die zunehmenden Nutzungsverbote in staatlichen Wäldern ein großes Problem bei der Versorgung mit einheimischem Laubholz dar, denn immer mehr Bundesländer schränken die für die Verarbeitung freigegebenen Waldgebiete oder Bäume ein. Zum anderen wird – trotz der Knappheit – eine große Menge des verfügbaren Holzes ins Ausland exportiert. Denny Ohnesorge, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der deutschen Holzindustrie, fasst es folgendermaßen zusammen: „Im Bereich von Holzprodukten ebenso wie von verarbeiteten Natur- und Industrieerzeugnissen verfolgt die EU traditionell eine Philosophie offener Märkte. Die EU ist weltweit praktisch der einzige große Handelsblock ohne nennenswerte Exportbeschränkungen für Rohmaterialien“.