Hohe Preise für Getreide und Ölsaaten - ist ein Ende in Sicht?

 | 22.05.2022 10:55

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Vegetationsperiode in der nördlichen Hemisphäre hat begonnen
  • Sojapreise auf höchstem Stand seit Jahren, Crush-Spreads signalisieren robuste Nachfrage
  • Mais in der Nähe des Allzeithochs
  • Weizen im Zentrum eines geopolitischen Sturms
  • JJG ETN: Den Dip kaufen
  • Tools, Daten und Inhalte, die Sie bei besseren Investitionsentscheidungen unterstützen, finden Sie unter InvestingPro+ .

Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse, die die Welt ernähren, haben in den Jahren 2021 und 2022 einen erheblichen Aufwärtstrend erlebt. Futures auf Sojabohnen und Mai lagen bei Kursen von über 17 USD bzw. 8 USD pro Scheffel nur knapp unter den Allzeithochs des Jahres 2012. Der politischste Rohstoff der Welt - Weizen - erreichte einen neuen Höchststand und übertraf das bisherige Allzeithoch aus dem Jahr 2008.

Jedes Jahr an den Agrarmärkten ist ein Abenteuer. Die Weltbevölkerung wächst und benötigt zur Deckung dieses Bedarfs mehr Sojabohnen, Mais und Weizen. 2022 werden mehr Scheffel als 2021 benötigt, um die Welt zu ernähren. Und im Jahr 2023 wird die Nachfrage noch höher sein. Das Wetter ist in der Regel der wichtigste Einflussfaktor für die Preise. Dürre, Überschwemmungen oder andere ungünstige Wetterereignisse, die zu einer Verringerung der Erntemengen führen, lassen die Preise steigen, während Rekordernten einen Rückgang bewirken. In der Zwischenzeit ist 2022 alles andere als ein normales Jahr an den Agrarmärkten, da Probleme in der Versorgungskette, Inflation, das Potenzial für eine Rezession, der Krieg in der Ukraine und andere Faktoren Mutter Natur die Preise nachteilig beeinflussen.

Mittlerweile haben sich die Futures auf Getreide und Ölsaaten von ihren jüngsten Höchstständen etwas zurückgezogen - das könnte die perfekte Gelegenheit sein, um noch auf den bullischen Zug aufzuspringen, denn die Fundamentaldaten überzeugen weiterhin. Der iPath® Bloomberg Grains Subindex Total (EPA:TTEF) Return ETN (OTC:JJGTF)) erfasst die Preisentwicklung von Getreide und Ölsaaten.

h2 Die Vegetationsperiode in der nördlichen Hemisphäre hat begonnen/h2

Das Saatgut für die nordamerikanischen Ernten 2022 ist jetzt im Boden. Am 12. Mai veröffentlichte das US-amerikanische Landwirtschaftsministerium USDA seinen Bericht über die Schätzungen zum weltweiten Agrarangebot und der Nachfrage (World Agricultural Supply and Demand Estimate - WASDE). Der monatliche WASDE-Bericht ist der Goldstandard für Fundamentaldaten zu den Rohstoffen, die die Welt ernähren.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Ich habe Sal Gilberte um einen Kommentar gebeten - Sal ist der Gründer der Teucrium-Familie von ETF-Produkten im Getreide- und Ölsaatensegment, zu denen u.a. die ETFs Teucrium Corn Fund (NYSE:CORN), der Teucrium Wheat (NYSE:WEAT) und der Teucrium Soybean (NYSE:SOYB) gehören.

Sal Gilberte interpretiert den jüngsten WASDE-Bericht so:

"Der WASDE-Bericht für den Monat Mai ist wichtig, weil er einen ersten offiziellen Einblick auf die Ernteschätzungen für das nächste Jahr gibt. Die Aufmerksamkeit für den diesjährigen Bericht ist aufgrund der Unsicherheiten, die der Einmarsch Russlands in die Ukraine auf den globalen Getreidemärkten ausgelöst hat, besonders groß. Das USDA hat in Bezug auf die Ukraine allerdings das Erwartete getan und Schätzungen herausgegeben, die mit den offiziellen ukrainischen Schätzungen für den dortigen Agrarsektor übereinstimmen."

"Es sieht so aus, als hätte das USDA die russische Weizenproduktion unterschätzt und die brasilianische Sojaproduktion für das laufende Erntejahr überschätzt. Der wichtigste Punkt in diesem Bericht, also in Bezug auf spezifische Schätzungen, ist der Rückgang der Maiserträge in den USA um fast vier Scheffel pro Acre unter der Trendlinie. Selbst bei den derzeitigen Wetterproblemen ist es wahrscheinlich zu früh, um eine so erhebliche Verringerung der Erträge zu prognostizieren, vor allem angesichts der großen Zahl der geschätzten Maisanbauflächen. Jede Änderung der Erträge ab diesem Zeitpunkt wird sich erheblich auf die Markterwartungen und die Preisvolatilität auswirken."

"Der Bericht wirkt sich insgesamt positiv auf den Getreidesektor aus, da er erneut bestätigt, dass sich die globalen Getreidebilanzen im Vergleich zu den historischen Fünf- und Zehnjahresnormen verengen. Allerdings befinden wir uns in einer Periode, in der die Preise auf dem Getreidemarkt häufig stagnieren. Dadurch könnte das Aufwärtspotenzial von hier aus begrenzt sein, es sei denn, es treten im weiteren Verlauf der Vegetationszeit erhebliche Wetterprobleme auf. Die hohe Preisvolatilität auf den Getreidemärkten sollte auch im weiteren Jahresverlauf anhalten, je nachdem, wie sich das Wetter und die geopolitischen Ereignisse entwickeln."

Gilberte gab zu bedenken, dass die Unsicherheit in Bezug auf das Wetter und die Ernte ihren Höhepunkt im Mai erreicht und Preiskorrekturen möglich sind. Das Jahr 2022 ist alles andere als ein normales Jahr für landwirtschaftliche Erzeugnisse, denn Inflation, Störungen in den Lieferketten und der Krieg in Europa haben die Preise in den letzten Wochen und Monaten auf Mehrjahres- und sogar Allzeithochs getrieben. Die Trends an den Soja-, Mais- und Weizenmärkten sind weiterhin bullisch. Den vollständigen Text des WASDE-Berichts vom Mai können Sie unter diesem Link nachlesen.

h2 Sojabohnenpreise auf höchstem Stand seit Jahren, Crush-Spreads signalisieren eine robuste Nachfrage/h2

Sojabohnen sind ein wichtiger Bestandteil vieler Nahrungs- und Tierfuttermittel. Neben Speiseöl wird auch Sojabohnenöl für die Herstellung von Biodieselkraftstoff benötigt.