Hat sich die SEC der Genehmigung eines Bitcoin ETFs angenähert?

 | 23.05.2018 21:03

Was sind die Chancen, dass ein börsengehandelter Fonds auf Bitcoin (exchange traded fund, ETF) in 2018 die Erlaubnis zum Handel an einer der großen US-Handelsplätze durch die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) bekommt? Im letzten Oktober haben wir eine ähnliche Frage gestellt, ob die SEC einen Bitcoin-ETF in 2017 genehmigen werde. Damals, in 2017, sah es unserer Meinung nach nicht danach aus. Und das stellte sich als richtig heraus.

Sicher, derzeit—und auch damals im vergangenen Herbst—hatten Investoren mit Interesse an einer Anlage in Bitcoin über einen Fonds, der speziell auf die am weitesten verbreitete Kryptowährung zugeschnitten ist, den Grayscale Bitcoin Investment Trust (OTC:GBTC) zur Auswahl. Dieser wird aber nur direkt gehandelt, das heißt nicht an traditionellen Börsen. Echte Legitimität und auch größeres Vertrauen unter den Investoren in die Anlageklasse würde nur von einem Finanzinstrument ausgehen, dass an einer der großen US-Börsen gehandelt wird. Aber ist der Start eines Bitcoin-ETFs in diesem Jahr näher gerückt?

Eine Entwicklung, die seit unserem letzten Artikel stattgefunden hat und die ein positives Signal für die Aussichten einer Genehmigung eines an einer großen Börse gehandelten Fonds aussandte, war die Einführung von Bitcoin-Futures, die an den beiden führenden US-Derivatebörsen, der CBOE als XBT und an der CME als BTC, gehandelt werden. Viele hatten vorhergesagt, bevor der Handel mit Bitcoin-Futures zur Wirklichkeit wurde, dass dies eine Zeitenwende für den Kryptosektor bedeuten könnte und es wurde häufig als entscheidender Schritt in Richtung einer Genehmigung eines börsengehandelten Fonds bezeichnet.

Es gibt kein Zweifel, dass der Start eines Bitcoin-ETFs zusätzliche Liquidität in diesen besonderen Markt bringen würde. Auch würde es institutionellen und Einzelinvestoren ermöglichen, mit besserer Sicherheit in diese extrem volatile Anlageform zu investieren. Aber derzeit müssen sich interessierte Anleger noch gedulden.

Die gute Nachricht ist, dass es an der Regulierungsfront einigen Fortschritt gegeben hat, seit wir die Ablehnungen oder Rücknahmen von Anträgen auf Handelszulassung von ETFs durch die Fondsaufleger behandelten. Anfang April ermutigt aktiv die SEC den Handel mit Kryptowährungs-ETFs zuzulassen.

”Die CBOE ermutigt die Kommission Kryptowährungs-ETPs [börsengehandelte Finanzprodukte, exchange-traded products] holistisch und aus der gleichen Perspektive anzugehen, wie sie das in der Vergangenheit mit rohstoffbezogenen ETPs gemacht hat … Die Kommission sollte der Markteinführung solcher ETPs nicht im Wege stehen."
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Allerdings gibt es eine Reihe von Faktoren, die gegen den Start von Krypto-ETFs sprechen, sagt Rafael Delfin, Forschungschef bei Brave New Coin, einem Branchendienst. "Am Stärksten stehen die zunehmende Regulierung, Treuhänderschaft und Liquidität heraus." Nichtsdestoweniger glaubt er, dass "die relevanten Beteiligten in jedem dieser Gebiete den Boden für eine baldige Ausweitung der Angebote bereiten."

Zum Beispiel stellt Delfin fest, dass die US-Regulierungsbehörden an einem klareren Gesetzesrahmen für Liquidität arbeiten, sowohl im Spot- als auch im Derivatemarkt, und auch für Treuhänder. Bei der Liquidität hebt er die jüngsten Beispiele einer Konsolidierung in der Industrie hervor, mit dem Ziel künftiger Expansion, zu denen die Zusammenarbeit von Goldman Sachs (NYSE:GS) mit JP Morgan (NYSE:JPM) beim aktiven Handel von Bitcoin gehört. Außerdem sollen andere große Finanzinstitute an dem Aufstellen eigener Handelsabteilungen für kryptografische Anlagen arbeiten.

Auch gibt es da die häufig erwähnten ständig ansteigenden Rekordvolumen im Handel mit Bitcoin-Futures, sowohl an der CME, als auch der CBOE. Und zu guter Letzt bei der Treuhandproblematik, haben Branchengrößen wie Coinbase, Ledger und BitGo neue Produkte für institutionelle Kunden aufgelegt.

Aber auf jeden Schritt nach vorn kommen in diesem Umfeld auch mehrere Fehltritte.

h3 ARK begrenzt Bitcoin-Exposure /h3

Für diejenigen Investoren, die in Bitcoin via eines börsengehandelten Fonds investieren wollten, gab es bis vor kurzem die Möglichkeit ihr Geld in ARKs Innovation ETF (ARKK) oder deren Web X.0 ETF (NYSE:ARKW) zu stecken, die beide einen limitierten Zugang zu Bitcoin boten, über ein von ARK 'Hülle' genanntes Vehikel, womit gemeint war, dass der Zugang zu Bitcoin über Anteilsscheine an GBTC lief, das der Fondsmanager in 2015 gekauft hatte, als Bitcoin zu unter 250 USD die Münze gehandelt wurde.