Handelt es sich bei Investments in Krypotwährungen um reine Spekulation?

 | 10.08.2017 08:45

Es gibt mehrere Aspekte, die gegen eine Investition in Krypotwährungen sprechen:

  1. Nicht nur die Kursbewegungen in den Krypotwährungen gleichen einem Krimi. Auch liest man immer wieder von Konten, die auf kriminelle Weise gehackt und geleert werden.
  2. Bislang konnte mir noch niemand verständlich erklären, wie Krypotwährungen wie Bitcoin & Co. technisch funktionieren.
  3. Mit Währungen haben diese bislang nur sehr wenig gemein. Denn Währungen haben im wesentlichen drei Funktionen: Tauschmedium, Wertmesser und Wertaufbewahrung. Krypotwährungen können zwar durchaus bereits als Tauschmittel eingesetzt werden, doch sind sie bislang nur in sehr geringem Maße als solches anerkannt. Auch als Wertaufbewahrungsmittel sind sie aufgrund der hohen Kursschwankungen aktuell kaum geeignet. Und niemand kann den einzelnen Kryptowährungen derzeit einen fairen Wert beimessen.

Aus meiner Sicht handelt es sich daher bei Investments in Krypotwährungen derzeit noch um reine Spekulation. Auch die Vielzahl der neuen Krypotwährungen, die aktuell wie Pilze aus dem Boden zu kommen scheinen, deutet darauf hin, dass hier aktuell lediglich ein Hype besteht, dessen Zukunft ungewiss ist.

Sicherlich besteht ein gewisser Bedarf an digitalen Zahlungsmitteln. Die Frage, die sich mir dabei stellt, ist jedoch, warum dies nicht die bereits vorhandenen und etablierten Währungen sein sollen. Viele mögen dem entgegnen, dass diese Währungen nicht unabhängig und langfristig nicht wertstabil sind. Doch die derzeit unkontrollierten, unsicheren und unverständlichen Kryptowährungen können diese Kriterien aktuell auch noch nicht erfüllen.

Ich persönlich benötige keine neuen, digitalen Währungen. Ich würde mir vielmehr wünschen, Zahlungen schneller und unkomplizierter durchführen zu können.

Schnellere und unkomplizierte Zahlungsmethoden gibt es aber sogar bereits. So kann man zum Beispiel recht unkompliziert Echtzeitüberweisung (Instant Payments) über den US-amerikanischen Anbieter "PayPal" (NASDAQ:PYPL) leisten. Leider ist hierzu ein zusätzliches (PayPal-)Konto nötig. Zudem kann man damit nur Geld an Empfänger senden, die ebenfalls über ein PayPal-Konto verfügen. Das Problem eines zusätzlichen Kontos entfällt zumindest teilweise bei dem deutschen PayPal-Konkurrenten "paydirekt". Denn paydirekt bietet die einfache Zahlungsabwicklung über das bestehende Girokonto.

Ab 2018 sollen auch klassische Überweisungen sekundenschnell möglich sein. Dazu wird ab November 2017 bereits europaweit ein einheitlicher Rechtsrahmen gelten.

Schnelles Bezahlen gibt es also schon. Bleibt noch das Problem der nach wie vor relativ hohen Komplexität des eigentlichen Zahlvorgangs. Entwicklungen neuer Zahlungsmethoden wie das kontaktlose Bezahlen per Karte oder Smartphone gehen hier aber längst in die richtige Richtung. Wenn die zeitraubende Eingabe von Zugangsnummer/Benutzernamen, Kennwort, Zahlungsempfänger, IBAN, Betrag, PIN etc. zukünftig weiter vereinfacht oder gar automatisiert wird, sehe ich kaum noch einen Nutzen für neue Währungen wie Bitcoin & Co. Höchstens die Technik, die hinter den Kryptowährungen steckt, könnte weiterhin interessant sein. Allerdings eher für regulierte Organisationen, wie Banken und Sparkassen, um auch dem Aspekt der Sicherheit gerecht zu werden.

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Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Sven Weisenhaus

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