Halbleiterchips: US-Riese Nvidia schwächelt – Umsatz-Verdreifachung bei Infineon?

 | 25.08.2022 15:41

Sei es nun das Auto, das Smartphone, die Fabrik um die Ecke oder gar das stromerzeugende Kraftwerk – ohne Halbleiterchips geht heute fast nichts mehr. Seit dem Jahr 2006 steigt die Nachfrage nach den Chips und mit dieser natürlich auch der jährliche Umsatz der Halbleiterindustrie (ETR:SEC0) kontinuierlich. Lag dieser vor 16 Jahren noch bei etwas über $200 Milliarden, sollte Hochrechnungen zufolge bereits in diesem Jahr die $600-Milliarden-Schwelle erreicht werden. Entsprechend müsste es bei den Big Playern dieses Sektors derzeit eigentlich blendend laufen. Doch die derzeit durchaus kritische weltwirtschaftliche Lage geht auch an Samsung (F:SAMEq), Intel (NASDAQ:INTC), TSMC und Co nicht spurlos vorüber. Auch der US-amerikanische Chip-Produzent Nvidia (NASDAQ:NVDA) hatte erst vor knapp zwei Wochen eine Umsatzwarnung für das aktuelle Quartal ausgesprochen – und diese Prognose hat sich nun bestätigt. So gab die Konzernspitze am Mittwoch in Santa Clara, Kalifornien bekannt, dass man die Umsatzerwartung um ganze $1.4 Milliarden verfehlt habe. Und auch im Rahmen des als sehr vielversprechend geltenden Geschäfts mit Servern für Cloudlösungen konnte man bei weitem nicht die Zahlen erreichen, mit welchen sowohl in- als auch extern gerechnet wurde. Analysten hatten hier teils mit einem Wachstum von 10% gerechnet, letztlich steigerte sich der Umsatz aber „lediglich“ um 1%. Dementgegen blickt der größte deutsche Hersteller von Halbleiterchips Infineon positiv in die Zukunft: Die Auftragsbücher des bayerischen Konzerns sind aktuell so proppenvoll, dass das Volumen derer in etwa dem dreifachen Jahresumsatz entspricht. Diese fundamentalen Gegebenheiten decken sich übrigens auch zu großen Teilen mit unserer Prognose für den mittel- respektive langfristigen Verlauf des Infineon-Wertpapiers. Dazu aber später mehr…h2 Ende des Gaming-Booms, abgeschwächte Kauflaune, Bitcoin-Korrektur/h2

Zunächst nochmals zurück zum – unserer Einschätzung nach – äußerst vielversprechenden Nasdaq-Titel Nvidia, den wir selbstverständlich auch im Zuge unseres TECH33-Aktienpakets regelmäßig analysieren: So lassen sich die eingebrochenen Umsätze hier auf unterschiedliche Aspekte zurückführen. Zunächst ging das stark gewichtete Geschäft im Gaming-Sektor getrieben von nahezu weltweit hohen Inflationsraten und der in diesem Zuge deutlich abgeschwächten Konsumlaune um ganze 44% zurück. Zudem ist der große Gaming-Hype, der sich in Zeiten von coronabedingten Lockdowns einstellte, inzwischen passé. Und auch der Absatz von Computern und Smartphones ist zuletzt klar rückläufig, im zweiten Quartal 2022 verkauften PC-Produzenten mehr als 18% weniger Geräte als noch im gleichen Zeitraum des Vorjahres.