Guochao? Covid? Selbstverschulden? Adidas China-Geschäft bricht weiter massiv ein

 | 17.08.2022 10:40

Das China-Geschäft des deutschen Sportartikelherstellers Adidas ist nach einem Einbruch in den ersten drei Monaten des Jahres auch im zweiten Quartal weiterhin stark rückläufig. Um ganze 35% brach der Umsatz des DAX40-Konzerns im ostasiatischen Staat in den Monaten April bis Juni ein, die Adidas-Führungsriege reagierte und senkte die Jahresprognose bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate deutlich: So hatte man in Herzogenaurach für das Jahr 2022 eigentlich mit einem Umsatzwachstum zwischen 11 und 13% gerechnet, nun gehen CEO Kasper Rorsted und Co „nur“ noch von einem Zugewinn im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich aus.h2 Unterschiedliche Gründe für Einbruch des China-Geschäfts/h2

Begründen lässt sich das schwache China-Geschäft zum einen mit den Restriktionen, die die chinesische Regierung im Zuge ihrer harten Null-Covid-Linie auf den Weg gebracht hatte. Zum anderen räumte Rorsted in einem Gespräch mit dem Handelsblatt aber auch eigene Fehler ein: „Wir waren nicht gut genug darin, die Konsumenten zu verstehen“. So habe man den Spielraum für chinesische Wettbewerber geöffnet. Viele Experten sind außerdem der Auffassung, dass Adidas in China zu stark auf physische Ladengeschäfte gesetzt und das Onlinegeschäft vernachlässigt habe. Der Sportartikel-Riese hatte in diesem Zusammenhang zuletzt angekündigt, dass man Milliarden in den Ausbau des E-Commerce investieren werde.