GreenTech 2.0: Ohne Strategische Metalle geht gar nichts! Nordex, Plug Power, Nel ASA

 | 15.08.2023 08:21

Dieser Artikel erschien zuerst auf Nebenwerte Online

Greentech-Aktien sind seit dem Inflation Reduction Act (IRA) der Joe Biden Administration in aller Munde. Denn neben der EU will nun auch die USA deutlich aufs Gaspedal drücken. Es geht um die Zukunftsinvestitionen in den Klimaschutz. Hier bedarf es in erster Linie an Technologien für alternative Energie-Erzeugung wie z.B. Solar- oder Windkraftanlagen. Ebenso im Fokus stehen aber die Antriebstechnologien für die vielen Fahrzeuge auf unseren Straßen. Dreh- und Angelpunkt ist dabei die Verfügbarkeit strategisch wichtiger Metalle, denn sie sind ebenso selten wie hochbegehrt. Die internationale Abhängigkeit von China macht viele Projekte zu einer harten Gratwanderung, aber weltweit ist man bereits aufgewacht und sucht nach Alternativen. Neben den bekannten Produzenten kommen dabei Explorer mit guten Liegenschaften ins Spiel. Ein kurzer Einblick in die grüne Zukunft unserer Ökonomie.

h2 GreenTech und Klimawende – Die energetischen Erneuerung auf dem Plan/h2

Strom aus der Steckdose muss sicher, günstig und stabil sein. Deswegen wird die Energiewende kein einfaches Unterfangen, das weiß man mittlerweile auch in Berlin. Wer gänzlich auf fossile Energieversorgung verzichten möchte, muss enorme Investitionen tätigen. Die alternativen Technologien stehen zwar schon im Raum, ihre technische Herstellung bis hin zur Netzanbindung ist aber kompliziert und erfordert Ressourcen. Die erhoffte CO2-Einsparung ergibt sich in der All-In-Kalkulation meist erst nach über 15 Jahren Betriebszeit. Weil die fossile Energieversorgung aber immer kostspieliger wird, gehen die Innovationen mittlerweile in alle Bereiche des Wirtschaftens. Dafür wiederum bemühen sich alle Staaten weltweit, das Thema GreenTech auf den Weg zu bringen. Was es hierfür dringend braucht, sind günstige Energie- und Metall-Rohstoffe. Die neue Critical Raw Materials Liste des US-Energieministeriums (DOE) ist gerade erschienen. Im Ergebnis gelten die Batterierohstoffe Kupfer und Nickel als annähernd kritisch, Graphit sogar kurz- und mittelfristig als kritisch, Lithium und Kobalt bleiben kritisch. Der Bericht betont ausdrücklich die hohe Bedeutung dieser Rohstoffe und Materialien für die Elektrifizierung. Vor allem im Zeitraum von 2025 bis 2035 sieht das Ministerium Engpässe auf dem Kupfermarkt. Die DOE-Liste kritischer Materialien ist auch entscheidend für die Berechtigung für Steuergutschriften im Rahmen des Inflation Reduction Acts (IRA). Dieser sieht vor, dass Bonifikationen erhältlich sind, wenn ein bestimmter Anteil der etwa in E-Autos verbauten Rohstoffe aus den USA oder einem Land mit Freihandelsabkommen stammt.

h2 Strategieschwenk – Große Konzerne machen sich im Bereich Batteriemetalle stark/h2

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Wer die weltweite Konjunktur-Entwicklung beobachtet, erkennt einen markanten Rückgang im Bereich Bau- und industrieller Großanlagen. Wegen verschiedener politischer Rahmenparameter und hohen Energiepreisen scheint gerade Mitteleuropa als Investitionsstandort „out“ zu sein. Mit unzähligen Bestrebungen versuchen die EU-Regierungen Investoren für die große Energiewende zu gewinnen. Denn ohne privates Interesse werden die großen Investitionssummen nicht gestemmt werden können. Der Verzicht auf fossile Energie wird nur innerhalb der EU mehrere Billionen Euro kosten. Diese Summen sind unverträglich für eine solide Haushalsrechnung unter Brüsseler Statuten. Multinationale Konzerne erkennen die naheliegenden Trends und stellen ihre Strategie darauf ein.

Der Bergbauriese Rio Tinto (LON:RIO) (LSX: RIO1 WKN: 852147 ISIN: GB0007188757) sieht für die chinesischen Märkte bereits heute eine Stagnation in der Stahlproduktion, man erwartet sogar mittelfristig sinkende Eisenerzpreise. „Ich glaube, dass China bei der Stahlproduktion einen Sättigungspunkt erreicht hat“, sagte Jakob Stausholm, Vorstandsvorsitzender von Rio. Bei Rio Tinto zieht man deshalb den Ausbau der Produktion von „zukunftsträchtigen“ Mineralien wie Kupfer und Nickel in Betracht. Zu diesem Zweck möchte Rio Tinto sich mit dem weltweit größten Kupferproduzenten Codelco arrangieren, um in der abgelegenen chilenischen Atacama-Region ein wichtiges neues Grundstück zu erschließen. Die Investitionen werden in die Schürfstelle Agua de la Falda fließen und betragen ca. 46 Mio. USD. „Kupfer ist von entscheidender Bedeutung für die globale Energiewende, die im Mittelpunkt der Strategie von Rio Tinto steht. Chile ist eine der wichtigsten Quellen für die weltweite Versorgung, da die Nachfrage nach Kupfer für erneuerbare Energien und Elektrifizierung steigt“, sagte CEO Stausholm. Mit einem Gesamtumsatz von 55,6 Mrd. USD verdiente der Konzern im Jahr 2022 ganze 12,4 Mrd. USD. Den höchsten Kurs erreichte das britisch-australische Unternehmen mit 73,75 EUR im Januar 2023. Damals waren die Konjunkturforscher noch der Ansicht, dass die westlichen Industrienationen schlechtestenfalls eine weiche Landung in ihrem Wachstum erfahren würden. Der Einbruch im Immobilien-Sektor hatte aber gerade bei großen Eisenproduzenten wie Rio Tinto seither zu stärkeren Kurskorrekturen geführt.