Greenback weitgehend im Angebot - Euro-Tauben neutral

 | 08.04.2014 13:26

Der US-Dollar wird weitgehend gegenüber seinen G10- und Schwellenmarkt-Pendants verkauft. Seit die BoJ über Nacht ankündigte, sie werde ihre derzeitige Geldpolitik unverändert belassen, sehen wir einen nachhaltigen Rückzug im USD/JPY und den JPY-Paaren. Im Vereinigten Königreich ist die Industrieproduktion im Februar stärker als erwartet gestiegen, was den Bullen im GBP vor der Sitzung der BoE am Donnerstag Antrieb verlieh; EUR/GBP hat ein Monatstief erzielt. Der EUR weitet gegenüber dem US-Dollar seine Gewinne aus, während Anleger nach Chancen Ausschau Gewinne nach der jüngsten Rallye mitzunehmen. Wir betonen, dass Ereignis bezogene Risiken steigen: die Krise in der Ukraine sorgt wieder für Schlagzeilen.h3 EUR-Tauben ziehen sich zurück/h3

Die Erholung des EUR/USD gewinnt an Dynamik, da Mersch und Nowotny von der EZB meinen, dass eine weitere geldpolitische Lockerung in der Eurozone nicht eile, nicht weil keine zusätzlichen Anreize erforderlich sind, sondern weil die EZB alleine die Krise in der Eurozone (die weit über ihre Macht durch die Geldpolitik hinausgeht) nicht lösen kann. Die deflationären Sorgen bestehen und haben konkrete, positive Auswirkungen auf die realen Zinssätze. Dies wird im Wesentlichen als wichtiger Grund zur Erklärung der Anfälligkeit für Rückzüge im EUR/USD gesehen, trotz der härteren Einstellung bei den Fed-Erwartungen.

EUR/USD konnte im frühen europäischen Handel den Widerstand bei 1,3738/ 52 (gleitender 50-Tagesdurchschnitt & Fib. 23,5% auf die Rallye vom Nov-Dez) überwinden. Trend- und Impulsindikatoren bleiben vorwiegend bärisch, die Woche startete jedoch klar positiv, mit einer Unterstützung beim gleitenden 100-Tagesdurchschnitt (1,3694), die an Stärke gewann. Aufgrund der weitgehend bärischen Tendenz bleiben wir bei Rallies im Verkaufmodus, solange sich der Widerstand bei dem gleitenden 21-Tagesdurchschnitt hält (1,3809).

EUR/GBP fiel in London auf ein Monatstief (0,82358), als bekannt wurde, dass die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe und die Industrieproduktion für Februar im Vereinigten Königreichs eine schnellere Expansion aufwiesen. Aufgrund der stark negativen Tendenz bleiben wir bei unserer bärischen Einstellung. Das nächste Ziel liegt bei 0,82042 (Tief vom 5. März).

h3 Gemischte Daten aus Frankreich/h3

Nebenbei erwähnt, gab Frankreich für Februar ein niedrigeres Handelsdefizit bekannt (von -5.732 Mio. EUR auf -3,368 Mio. EUR), das Haushaltsdefizit stieg jedoch von 12,7 Mrd. EUR auf -25,7 Mrd. EUR an. Aufgrund der mikroökonomischen/politischen Situation in Frankreich (höhere Steuern, Arbeitslosigkeit, politische Spannungen, härtere Sparpolitik, etc.) vermuten wir, dass hinter diesen Zahlen ungelöste Probleme in Frankreich sowie in anderen Peripherieländern der Eurozone stecken. Wir erwarten vor den Wahlen im März zunehmende Anspannung in Europa.

h3 Yen legt nach den Prognosen der BoJ zu/h3
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Im Einklang mit unseren Erwartungen, versprach die BoJ die Ausweitung der Geldbasis mit einer stetigen Geschwindigkeit von 60-70 Bio. Yen pro Jahr fortzusetzen. Aufgrund des deutlichen Anstiegs der Mehrwertssteuer (von 5% auf 8%), erwarten wir, dass die BoJ bei ihren Sitzungen im Juni/Juli mit den zusätzlichen Anreizen fortfahren wird, sobald die Auswirkungen der höheren Steuern im ganzen Land auf die Preisdynamik quantifizierbar sind. Wir glauben, dass die Entscheidung der BoJ, die Einführung zusetzlicher Stimulieriungsmaßnahmen aufzuschieben, dazu dient, vor zusätzlichen Anreizen weiter von den Vorteilen des derzeitigen Geldkurses zu profitieren. Angesichts des laufenden massiven monetären Expansionsprogramms der BoJ, ist der Zeitplan für weitere marginale Anreize (ca. 1 bis 2 Bio. Yen) der Schlüssel, um eine relativ große Marktreaktion zu generieren. Und darin liegt die Paradoxie; könnten die Markterwartungen einer „Überraschung im Juli“ die Volatilität der Yen-Paare eindämmen? Die implizierte 1-Monats-Volatilität im USD/JPY ist auf 7,40% gesunken, der niedrigste Wert seit November 2012, als Abe zum ersten Mal seinen Willen äußerte, die Inflation in Japan aggressiv anzutreiben.

Die Untätigkeit der BoJ drückte den USD/JPY in Tokio auf 102,75, das Paar weitet die Schwäche aus während europäische Händler ihre Positionen anpassen; wir erwarten durch New York weiteres Abwärtspotential. Die Intraday-Tendenz ist klar nach unten gerichtet. Die Angebote sollten sich eng unter der täglichen Ichimoku-Wolkendecke halten (103,10). Wir sehen für heute Optionsangebote über 102,75, während darunter das Verkaufsinteresse zunimmt.

Nach ähnlichem Muster wird EUR/JPY wieder unter dem gleitenden 21-Tagesdurchschnitt (141,67) angeboten. Der MACD (12,26) erreichte den bärischen Bereich und lässt eine tiefere Abwärtskorrektur mit einem Tagesschluss unter 141,80 vermuten. Das Paar wird wohl die tägliche Ichimoku-Wolkendecke brechen (139,39/140,96). Optionsbarrieren mit heutiger Fälligkeit liegen bei 142,00/10.