Goldpreis Tagesausblick: Wilder Ritt für Gold-Anleger

 | 19.07.2019 11:28

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Spannungen im Nahen Osten, die Aussicht auf weiterhin billiges Zentralbankgeld und eine womöglich gezielte Abwertung des US-Dollars haben den Goldpreis gestern am späten Donnerstagabend mit 1.453 Dollar auf den höchsten Stand seit Mai 2013 katapultiert. Aber der Reihe nach: gestern behauptete US-Präsident Donald Trump, das das US-Militär habe eine iranische Drohne in der Straße von Hormuz abgeschossen. Der Iran weist das aber zurück. Gold profitiert in der Regel von geopolitischen Spannungen als sicherer Hafen. Kurz vor dem Beginn der Blackout-Period an diesem Freitag gab es gestern ein dovishes Feuerwerk der US-Notenbank. Den Auftakt machte John Williams, mit einem wissenschaftlichen Beitrag, in dem herauszulesen war, dass die Fed nicht nur die Zinsen im Juli senken will, sondern wahrscheinlich auch darüber hinaus, bis man sich dem ZIRP (Nullzinspolitik) nähert, bei dem die Zentralbank die Zinsen auf Null senkt und damit unweigerlich die Inflation befeuert. Die Rede von Williams sorgte dafür, dass die Wahrscheinlichkeit für eine große Zinssenkung von etwas mehr als 20 Prozent auf 64 Prozent empor schnellte, mittlerweile aber wieder etwas zurückgekommen ist. Zugleich sagte Fed-Vizechef Richard Clarida in einem Interview mit Fox Business, dass die Fed nicht auf Daten reagieren sollte. Vielmehr müsse die Fed einschätzen, wie ihres Erachtens die Daten in der Zukunft aussehen werden. Übersetzt heißt das, dass die Fed nicht warten will, bevor die Wirtschaft umkippt. Niedrige Zinsen sind positiv für Gold, da damit die Opportunitätskosten, also die Kosten für das Halten von Gold, zurückgehen. Neben der Fed überraschte die südkoreanische Zentralbank mit einer Zinssenkung, auch die BI, also Indonesiens Notenbank, senkte den Leitzins. Aus den Reihen der EZB ist zu hören, dass Draghi je nach Situation ein Über- oder Unterschießen der Inflation akzeptieren könnte. Das gab den Anleihekurse Auftrieb und belastete wiederum die Renditen. Deutsche Bundesanleihen verloren heute knapp 5 Prozent auf -0,32 Prozent - der deutsche Staat bekommt also Geld für die Schuldenaufnahme - ergo: Geld wird wertlos. Auch das befeuert die Goldpreis-Rallye. Mit der gezielten Abwertung des US-Dollars wollte ich noch einmal auf die vorgestern getätigten Aussagen des IWFs hinweisen, wonach der US-Dollar auf der Grundlage kurzfristiger wirtschaftlicher Fundamentaldaten bis zu 12 Prozent überbewertet sei.

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Der Goldpreis schnellte gestern über sein ehemaliges Jahreshoch von 1.445 Dollar. Mit dem neuen Bewegungshoch wird der Aufwärtstrend beim Gold bestätigt. Jedoch konnte heute Morgen noch keine weitere Anschlussdynamik in Richtung des erfolgten Breakouts ausgelöst werden. Um die positive Ausgangslage nicht zu gefährden, sollte sich der Goldpreis jetzt oberhalb von 1.435 bis 1.440 Dollar stabilisieren. Aus der Höhe der nach oben hin verlassenen Range ergibt sich jedoch ein weiter gehendes Anschlusspotenzial von 45 bis 50 Dollar. Das würde den Goldpreis auf das übergeordnete Kursziel von 1.500 Dollar befördern. Die markttechnischen Indikatoren auf dem stündlichen Chart sind positiv bis neutral zu interpretieren. Die gleitenden Durchschnitte in Form der letzten 38, 90 und 200 Stunden zeigen nach oben. Solange die Chartunterstützung bei 1.387 Dollar nicht unterschritten wird, ist der Aufwärtstrend intakt.

h2 Kursmarken mit hoher Reaktionsfreunde:/h2
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Unterstützungen

  • 1.440 (!!)
  • 1.438 (!!)
  • 1.423 (!)
  • 1.400 (!!)
  • 1.387 (!!!)

Widerstände

  • 1.445 (!)
  • 1.460 (!!)
  • 1.476 (!)
  • 1.500 (!!!)