Goldpreis – Rücksetzer schon fast ausgestanden

 | 16.01.2024 07:26

Der Goldpreis beendete das Handelsjahr 2023 mit einem Schlusskurs bei 2.063 US-Dollar und legte damit im Jahresverlauf um rund 240 US-Dollar bzw. 13,1% zu. Hilfreich für diese insgesamt doch sehr starke Performance waren vor allem auch die letzten zwei Wochen im Dezember, als sich der Goldpreis im Anschluss an das FOMC-Meeting in kürzester Zeit von 1.973 US-Dollar bis auf 2.088 US-Dollar deutlich erholen konnte.

Mittlerweile sind die Notierungen von diesen Höchstständen mit Kursen von aktuell 2.035 US-Dollar jedoch ein gutes Stück zurückgekommen. Trotz der Erholung in der zweiten Dezemberhälfte befinden sich damit sowohl der Goldpreis als auch der gesamte Edelmetall-Sektor weiterhin in einer korrektiven Phase, welche mit dem neuen Allzeithoch am 4.Dezember bei 2.149 US-Dollar begann.

Damals gelang den Bären das Kunststück, den aufgestauten Druck am Goldmarkt mit einer Preisspitze bis auf 2.149 US-Dollar zunächst abzulassen und mit dem unmittelbar folgenden tiefen Rücksetzer trotz neuem Allzeithoch ein negatives Chartbild zu zeichnen. Erst bei 1.973 US-Dollar fand der Goldmarkt am 13.Dezember wieder einen Boden unter seinen Füßen.

Dieses „wilde“ Kurs-Geschehen hat die bullische Ausgangslage am Goldmarkt zwar nicht komplett zerstört, der Jahresauftakt 2024 gestaltet sich bislang aber doch eher holprig bzw. korrektiv. Der neuerliche Ausbruchsversuch über das alte Allzeithoch bei 2.075 US-Dollar ist zunächst gescheitert und die Goldnotierungen wurden in den letzten zwei Wochen bis auf das gestrige Tief bei 2.013 US-Dollar durchgereicht.

Inflation, Zinsen und Geopolitik werden die Goldpreisentwicklung im Jahr 2024 bestimmen/h2

Fundamental betrachtet dürfte die weitere Entwicklung am Goldmarkt im gerade begonnenen Handelsjahr 2024 vor allem von der Entwicklung bei den Leitzinsen (Stichwort Rezessionsgefahr) sowie von der geopolitischen Lage abhängen.  

An der Zinsfront preisen die Finanzmärkte aktuell bereits fünf bis sechs US-Zinssenkungen ein, womit die Fed Funds Rate bei ca. 3,75% bis 4,00% landen würde. Dementsprechend sind die Renditen für 10-jährigen US-Staatsanleihen seit dem 23.Oktober von knapp 5% bis auf 3,78% innerhalb von nur zwei Monaten um fast 25% zurückgekommen. Eine derart hohe Volatilität ist an den Anleihemärkten äußerst selten und könnte doch den ein oder anderen institutionellen Investor dazu bewegen, seine Allokation in den sicheren Hafen Gold zu erhöhen.