Stockstreet GmbH | 21.12.2017 12:00
Seit dem Anstieg des Goldpreisesauf über 1.900 USD ist die Kursentwicklung kaum noch ein Grund zur Freude - also inzwischen schon seit mehr als sechs Jahren. Ungefähr genauso lange rate ich schon von mittel- und längerfristigen Investments ab. So auch in meiner letzten Gold-Analyse vom 20. September (siehe „Darum wird der Goldpreis mittelfristig nicht stark zulegen“).
Fehlausbruch
Damals stand der Preis des Edelmetalls noch über 1.300 USD. Doch ich warnte bereits am 31. August vor einem Fehlausbruch, als der Kurs damals gerade erst aus einer Seitwärtsrange (gelbes Rechteck im folgenden Chart) nach oben hin ausgebrochen war und damit eigentlich ein klar bullishes Signal geliefert hatte. Zumal sich der Kurs auch noch in einem Aufwärtstrend befand (grüner Trendkanal).
Doch inzwischen steht der Kurs nur noch bei 1.265 USD und ist damit deutlich und nachhaltig in die Seitwärtsrange zurückgefallen. Der dynamische Ausbruch war also tatsächlich ein Fehlsignal (roter Bogen) und der Aufwärtstrend wurde Ende November / Anfang Dezember nachhaltig gebrochen. Von den bullishen Signalen ist somit nichts mehr übrig.
Geblieben ist die Seitwärtstendenz. Und diese bewegt sich selbst mit dem Hoch vom 8. September noch innerhalb der von mir erwarteten Range zwischen ca. 1.050 bis 1.400 USD (gelbes Rechteck im folgenden Chart).
Goldnachfrage sinkt auf 8-Jahres-Tief
Der Grund für die Kursschwäche ist eine weiter gesunkene Nachfrage nach Gold. Im 3. Quartal 2017 wurden mit 915 Tonnen (t) 9 % weniger Gold nachgefragt als im Vorjahresquartal (3. Quartal 2016). Damit war die Goldnachfrage so niedrig wie seit dem 3. Quartal 2009 nicht mehr.
Und auch im gesamten Jahr 2017 schwächelte die Goldnachfrage im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. So ging sie in den ersten neun Monaten 2017 insgesamt um 12 % zurück.
Relativ schwache Nachfrage nach Gold-ETFs
Da half es auch nicht, dass die Investmentnachfrage über ETFs im dritten Quartal um 18,9 t zulegte. Denn dieser Zuwachs lag weit hinter den 144,3 t (-87 %), die noch im dritten Quartal 2016 in ETFs geflossen sind.
(Quelle: World Gold Council)
Und auch das Wachstum der weltweiten Investitionen in Barren und Münzen, welches im 3. Quartal 2017 bei 17 % lag, konnte den gesamten Nachfragerückgang nur leicht bremsen. Denn dieses Wachstum ging von einem recht schwachen Vorjahresniveau aus.
Massiver Angebotsüberhang
Daher hat selbst das leicht gesunkene Angebot nicht ausgereicht, den Goldpreis zu stabilisieren. Denn es lag trotzdem ein Überangebot von rund 230 t bzw. satten 20 % vor. Während die Nachfrage im 3. Quartal 2017 nämlich, wie oben bereits geschrieben, um 9 % auf 915 t fiel, reduzierte sich das Angebot nur um 2 % auf 1.146,4 t.
(Quelle: World Gold Council)
Fazit
Die Goldnachfrage befindet sich derzeit genau auf dem Niveau, auf dem sie auch vor 8 Jahren war. Passend dazu befindet sich auch der Goldpreis ziemlich genau auf dem Niveau, auf dem er schon Ende 2009 notierte. Und derzeit sind kaum Gründe erkennbar, die an diesem Trend etwas ändern könnten. Eventuell könnte eine Korrektur am Aktienmarkt den Goldpreis kurzzeitig beflügeln. Aber meinen Rat, mittel- und langfristig nicht auf Gold zu setzen, halte ich aufrecht.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
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