Feingold Research | 10.10.2018 09:10
Verrückte Welt am Markt für Öl, Gold und Kryptowährungen. Während Bitcoin vor einigen Monaten noch heiß gehandelt wurde, gab auf Öl kaum jemand etwas. Bei Gold war man geteilter Meinung. Nun ist der Bitcoin weit zurückgefallen, doch Öl rennt und rennt. Warum eigentlich?
Zum einen sorgen die US-Sanktionen auf die Ölexporte des Iran seit Monaten für Turbulenzen, die Exporte dürften deutlich sinken. Das sorgt für Aufwärtsdruck bei Brent, würde doch merklich weniger Öl gerade nach Europa fließen. Verstärkt wird der Effekt durch die schwere Wirtschaftskrise in Venezuela, wodurch die Förderung zusehends im Rückwärtsgang ist. Allerdings wird die weltweite Nachfrage nach Öl wegen des Handelsstreits zwischen den USA und China gedämpft, trüben sich doch dadurch die Perspektiven für die zwei größten Volkswirtschaften der Welt und damit für die Weltwirtschaft insgesamt deutlich ein.
Im Gegensatz zu den Ölpreisen ist der Goldpreis in den vergangenen Monaten deutlich gesunken. Trotz der jüngsten Erholung notiert er mit Kursen von um die 1.200 Dollar je Unze in der Nähe des niedrigsten Niveaus seit Januar 2017. Ausgerechnet jetzt plant der Familienkonzern Heraeus wie man unter der Hand in Frankfurt hört, dass ein neuer Onlineshop an den Markt kommen soll. Das Timing wäre spannend, wurde der Goldpreis doch in den vergangenen Monaten vom Dollar, der gegenüber dem chinesischen Renminbi deutlich gestiegen ist, belastet. Wegen des Handelsstreits hat China den Renminbi merklich abgewertet und steuert so gegen die US-Strafzölle, die chinesische Produkte in den USA spürbar teurer machen. Für zusätzlichen Abwärtsdruck beim Goldpreis sorgten die Zinsen für zehnjährige US-Anleihen, die mit 3,2 Prozent rennen.
Die Spekulanten am Derivate-Markt setzen darauf, dass die Talfahrt des Goldpreises weitergeht. Deutlich stärker als der Goldpreis ist der von Silber in den vergangenen Monaten gesunken und war sogar kurzfristig unter die Marke von 14 Dollar je Unze gerutscht. Das war das niedrigste Niveau seit Januar 2016. Für Verkaufsdruck hat gesorgt, dass sich die Perspektiven für die Weltwirtschaft wegen des Handelsstreits zwischen den USA und China, sowie der Währungskrise in den Emerging Markets eintrüben. So ist die Industrieproduktion der Euro-Zone im Juli stärker gesunken als erwartet. Zudem ist der Einkaufsmanagerindex für die weltweite Industrie im August auf ein 21-Monats-Tief zurückgegangen.
Das sind schlechte Nachrichten für die Silbernotierung, stammt doch rund die Hälfte der weltweiten physischen Nachfrage nach dem Metall aus Industrieanwendungen, wie Solar, Elektro und Batterien. Nach dem Kurseinbruch von Silber ist das Gold-Silver-Ratio auf 85,0 gestiegen. Das ist der höchste Wert seit 1993. Das Verhältnis wird berechnet, indem man den Preis von Gold durch den von Silber dividiert. Wenn in den vergangenen Jahrzehnten ein ähnlich hoher Wert erreicht worden war, kam es häufig zu einer Gegenbewegung, sprich die Notierung von Silber hat sich besser entwickelt als jene von Gold.
Und Bitcoin? Da haben wir Ihnen auf bitcoin-krypto.de in den letzten Monaten detailliert aufgezeigt, warum man der größte Verlierer gegen Öl, Gold und Silber ist. Relative Schwäche nennt man dies. Doch Öl zeigt, dass das nicht so bleiben muss, ungeachtet aller schlechten Mutmaßungen.
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