Gold scheitert trotz Entspannung an der Inflationsfront am Widerstand bei 1.800 USD

 | 16.08.2022 12:23

Der Goldpreis stieg zu Beginn der letzten Woche erneut bis an den Widerstand bei 1.800 US-Dollar an, während dieser den Rest der Woche in einer engen Spanne zwischen 1.785 US-Dollar und 1.800 US-Dollar handelte. Einerseits war es ein Zeichen von Stärke, dass der Goldpreis nicht gleich am Widerstand abprallte und Shortseller erneut die Oberhand bekamen. Andererseits konnte der Goldpreis nicht von den weniger hoch ausgefallenen US-Inflationszahlen profitieren, was wiederum ein Zeichen von Schwäche ist. Ein bullischer oder bärischer Ausbruch aus der sehr engen Handelsspanne von nur 15 US-Dollar zwischen 1.785 US-Dollar und 1.800 US-Dollar wird in der neuen Handelswoche entscheiden, ob der Goldpreis gleich weiter bis zum nächsten Widerstand bei 1.865 US-Dollar ansteigen kann oder ob die Bären noch einmal die Oberhand gewinnen und versuchen, den Goldpreis wieder auf die Tiefs zu drücken.

Die am Mittwoch veröffentlichten US-Verbraucherpreise gaben dem Goldpreis kurzzeitig einen Schub von 15 US-Dollar über den Widerstand bei 1.800 US-Dollar, doch prügelten die Bären den Preis schnell wieder unter den Widerstand. Mit einem Anstieg von 8,5 % zum Vorjahr, anstatt der vom Markt erwarteten 8,7 %, fielen die neusten Inflationszahlen nicht so heiß aus wie befürchtet. Zum Vormonat erwartete man einen Preisanstieg von 0,2 %, doch blieben die Preise unverändert. Seither erwarten die Märkte eine geringere Zinsanhebung von nur 50 anstatt 75 Basispunkten bei der nächsten Notenbanksitzung im September, was eher bullisch für den Goldpreis war. Ein weiterer Anstieg der Inflationsrate hätte die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt um 75-100 Basispunkte erhöht, was im Moment vom Tisch ist.

Dennoch hinkt die Fed mit ihrem Leitzins in Höhe von 2,5 % der Inflationsrate von 8,5 % in den USA weit hinterher. In einer gesunden Wirtschaft sollte der Leitzins etwa 4 Prozentpunkte oberhalb der Inflationsrate liegen, was aktuell einen fairen Leitzins bei 12,5 % bedeuten würde. Die US-Notenbank muss jedoch diese lockere Geldpolitik fortführen, würde sie die US-Wirtschaft doch sonst direkt in eine schwere Rezession schicken und die US-Regierung in einen Staatsbankrott.