Gold rutscht unter 1.300er-Marke

 | 02.10.2013 10:23

Der Goldpreis befindet sich seit dem Jahr 2011 auf Talfahrt. Vom Hoch bei 1.921 US-Dollar hat das Edelmetall in den vergangenen Monaten über 600 Dollar an Wert verloren. In den Sommermonaten des laufenden Jahres sah es zwischenzeitlich so aus, als ob der Rohstoff wieder zu alter Stärke zurückfinden könnte. Doch weit gefehlt: Spätestens mit dem jüngsten Kursrutsch wird klar, dass die übergeordnete Trendbewegung weiter nach Süden führt.

US-Nothaushalt belastet

Eine Feinunze Gold kostet aktuell 1.288,10 Dollar. Im Vergleich zum Vortag bedeutet dies ein Minus von rund drei Prozent. Zahlreiche Börsianer und Journalisten reiben sich verwundert die Augen – der Goldpreis fällt trotz der steigenden Unsicherheiten durch den eskalierenden US-Haushaltsstreit?! Genau, und es ist eigentlich auch logisch und nachvollziehbar.

Als Leser meines Rohstoffdienstes wissen Sie, dass Gold in erster Linie durch die (zunehmende oder abnehmende) Inflationstendenz beeinflusst wird. Gold wird von Investoren als Krisenwährung gekauft, wenn sich eine anziehende Teuerungsrate abzeichnet (und andersherum). Die nun eingetretene Stilllegung der US-Verwaltung schadet der Wirtschaft immens, was wiederum die Inflationserwartung abschwächt. (Passend dazu deuten übrigens auch die jüngsten Daten aus Europa eine sinkende Inflation an).

Charttechnik: Unterstützung gebrochen
Meiner Meinung nach dürfte allerdings auch die Charttechnik mitverantwortlich für den Rutsch des Edelmetalls sein. In der folgenden Abbildung ist die Entwicklung von Gold seit Mai 2013 dargestellt (in US-Dollar je Feinunze):

Entwicklung von Gold seit Mai 2013

Die Ende Juni begonnene Erholungsbewegung, die das Edelmetall vom Tief bei 1.180 Dollar bis auf 1.420 Dollar Ende führte, scheiterte mustergültig im Bereich einer charttechnischen Hürde. In der ersten September-Hälfte wurde die kleine Aufwärtstrendlinie dann nach unten verlassen. Bereits das damalige Chartsignal ließ nichts Gutes vermuten.
Spätestens der heute erfolgte Abriss unter die Unterstützung bei 1.300 Dollar liefert für alle technischen Investoren ein lupenreines Verkaufssignal. Das Gesamtbild des Edelmetalls hat sich deutlich eingetrübt. Der Abwärtsdruck dürfte in den nächsten Tagen dementsprechend anhalten.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Das Jahrestief im Visier

Aus charttechnischer Sicht spricht vieles für einen sinkenden Goldpreis in den kommenden Wochen und Monaten. In der kurzfristigen Zeitebene hat sich eine neue Abwärtslinie etablieren können, die dem Edelmetall Probleme bereiten wird. Die noch sehr junge, abwärts gerichtete Trendlinie verläuft aktuell bei 1.340 Dollar.

Mittelfristig halte ich aufgrund dessen einen Gold-Rückgang bis auf das Niveau von 1.200 Dollar für möglich. Auch das Jahrestief bei 1.180 Dollar könnte durchaus noch einmal getestet werden. Investierte Anleger sind gut damit beraten, ihre Positionen zu überprüfen und gegebenenfalls glattzustellen.

Bernd Raschkowski
Stockstreet GmbH

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert