Stockstreet GmbH | 10.09.2014 10:03
Es sind schon seltsame Zeiten für Gold-Fans: Trotz zahlreicher Krisen rund um den Globus, expansiver Geldpolitik und riesigen Staatsschulden in mehreren Industrienationen steigt der Goldpreis nicht. Im Gegenteil, das Edelmetall tendierte zuletzt nach Süden. Wie passt das zusammen? Ist der einst „sichere Hafen“ nicht mehr gesucht? Gold: Schwindendes Interesse seitens der Anleger
Eine Feinunze Gold kostet aktuell 1249 US-Dollar. Damit notiert das Edelmetall in der Nähe seines Sechs-Monats-Tief bei 1240 Dollar. Seit Mitte Juli hat das Metall den Rückwärtsgang eingelegt – es ging knapp 100 Dollar am Stück abwärts. Seit Anfang des Jahres hat Gold jedoch immerhin rund sieben Prozent an Wert zulegen können. Die Höchstkurse von 1920 Dollar sind jedoch in weite Ferne gerückt.
Als Grund für die zuletzt sinkenden Gold-Kurse wird immer die erstarkte Wirtschaft in den USA genannt – das Krisenmetall ist dann weniger gefragt. Auch die Drosselung der ultra-expansiven Geldpolitik in den USA lastet auf dem Rohstoff. Trotz verschiedener Krisenherde sinkt das Interesse der Anleger. Bestätigt wird dies durch die Abflüsse in den großen börsengehandelten Goldfonds (ETCs).
Auch die geringeren Umsätze bei Goldhändlern deuten auf ein nachlassendes Interesse hin. Die Orders der Privatanleger sollen nach Angaben von Händlern im ersten Halbjahr 2014 um 20 Prozent gesunken sein. In Europa kommt noch eine andere Thematik hinzu: Hier droht ein Rutsch in den Deflation, was das Gold ebenfalls belasten würde. Charttechnik: Aufwärtslinie wurde verlassen
Aus charttechnischer Sicht hat sich zudem die Grundtendenz geändert. Während sich Gold in den vergangenen Monaten noch innerhalb des übergeordneten Aufwärtstrends bewegte, wurde dieser nun nach unten gebrochen. Das damit einhergehende Verkaufssignal dürfte die Notierung weiter unter Druck setzen.
In der folgenden Abbildung ist die Entwicklung des Goldes seit Anfang 2014 dargestellt (in US-Dollar je Feinunze):
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