Feingold Research | 16.05.2019 08:08
Der Preis für Gold konnte zu Wochenbeginn kräftig zulegen. Davor hatte die Notiz über ihrem 200-Tage-Durchschnitt eine Trendlinie bestätigt, die die Unterseite des aktuellen Aufwärtstrendkanals darstellt. Mit der neuerlichen Attacke auf die 1.300-Punkte-Marke bekräftigt das Edelmetall seine bullishen Ambitionen. Edelmetalle sind als Fluchtinvestment bekannt und dass Gold nun wieder nachgefragt wird, erfolgt vor dem Hintergrund der Zuspitzung gleich mehrerer geopolitischer Entwicklungen. Goldman Sachs (NYSE:GS) bietet ein Open-End Zertifikat mit der WKN GS72X2 . Mit moderatem Hebel 2 sind Sie mit der WKN SC2TPV der Societe Generale (PA:SOGN) dabei.
Derzeit pokern die USA im Mittleren Osten mit hohem Einsatz, während sie dem Iran den Geldhahn zudrehen. Washington will zumindest offiziell keine militärische Auseinandersetzung, wenngleich inzwischen ein Flugzeugträger in die Region entsendet wurde. Das Ziel sei vielmehr, den Iran zu Verhaltensänderungen zu bewegen, so US-Außenminister Mike Pompeo. Das Land sei der größte destabilisierende Faktor in der Region. Gerüchte über Angriffe auf Öltanker und die unbeugsame Haltung des Mullah-Regimes in Teheran lassen die Börsianer darüber hinaus vorsichtig werden.
Der Handelskonflikt zwischen den beiden größten Wirtschaftsmächten USA/China hat zu Wochenbeginn zudem eine neue Eskalationsstufe erreicht, nachdem Peking Importwaren aus den USA im Wert von 60 Mrd. US-Dollar mit Strafzöllen von bis zu 25 Prozent belegen will. US-Präsident Donald Trump hatte den chinesischen Präsidenten Xi Jingping zuvor über Twitter vor diesem Schritt gewarnt: Sollte China einem „Deal“ nicht zustimmen, würde das Land schwer leiden. Unternehmen würden ihre Produktion in andere asiatische Länder verlegen, um Zölle zu umgehen, drohte Trump. Washington hatte zuvor eine weitere Verschärfung der Zollpolitik vorbereitet mit dem Ziel, sämtliche noch zollfreie Importe im Wert von rund 300 Mrd. Dollar aus China mit Einfuhrzöllen zu belegen.
An den Börsen reagierten die Investoren erschüttert und wendeten sich den als sicher geltenden Anlagehäfen, u. a. den Edelmetallen, zu. Der Goldpreis ist am Dienstag auf ein knappes Fünfwochenhoch bei 1.303,40 US-Dollar je Feinunze gestiegen. Infolge der chinesischen Vergeltungsaktion wertete auch der Dollar ab. Gold wird international in US-Dollar gehandelt. Fällt der Kurs, wird Gold für Anleger außerhalb des Dollarraums rechnerisch günstiger. Das heizt in der Theorie oftmals die Nachfrage an und kann in der Folge den Goldpreis stützen.
5-Jahres-Chart Gold, Quelle: Bloomberg Finance L.P.
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