Florian Grummes | 20.03.2023 08:06
Mit Tiefstpreisen bei 1.615 US-Dollar bzw. 1.617 US-Dollar fand der Goldpreis Ende September sowie Mitte Oktober und Anfang November dreimal einen Boden. Nachdem die Notierungen zuvor seit Anfang März ausgehend von 2.070 US-Dollar fast nonstop um rund 22% gefallen waren, sorgte dieser dreifache Tiefpunkt für eine Trendwende. In gerade einmal acht Handelstagen schoss der Goldpreis daraufhin steil bis auf 1.786 US-Dollar nach oben.
Diese fulminante Erholung hat zunächst eher den Charakter einer Bärenmarktrally bzw. eines Short-Squeeze. Trotzdem hat sich das Bild damit aufgehellt. Die scharfe Rally hat allerdings die 200-Tagelinie (1.799 US-Dollar) als Mindestziel bislang verfehlt. Gut möglich, dass die Goldbullen nun einen zweiten Anlauf in Richtung dieser viel beachteten Durchschnittslinie unternehmen werden.
Gleichzeitig konnten sich auch die Finanzmärkte seit Anfang Oktober deutlich erholen. Dabei legte der DAX zwischenzeitlich um fast 23% zu, während die meisten Anleger ängstlich an der Seitenlinie zuschauen. Haupttreiber dürften die extrem hohen Leerverkaufs- und Hedgepositionen gewesen sein, die nun immer weiter unter Wasser geraten und eingedeckt werden müssen. Der schwächere US-Dollar hat zusammen mit den etwas zurückgekommenen Zinsen ebenfalls für eine Erleichterung gesorgt. Angesichts des weiterhin hohen Pessimismus könnte sich die Rally an den Aktienmärkten bis zum Jahresende möglicherweise noch fortsetzen. Der Bärenmarkt ist damit aber noch nicht ausgestanden, denn die Realwirtschaft gerät aufgrund der restriktiven Notenbankpolitik immer weiter unter Druck. Im nächsten Quartal dürfte es zunehmend dramatische Wasserstandsmeldungen geben. Wir vermuten weiterhin, dass die Fed daher noch im ersten Halbjahr 2023 zur Umkehr gezwungen sein wird.
Goldpreis Tageschart in US-Dollar – Das Ziel bleibt zunächst die 200-Tagelinie
Auf dem Tageschart hat der Goldpreis nach einem dreifachen Boden um 1.615 US-Dollar seit Anfang November klar nach oben gedreht. Die scharfe Erholung brachte die Goldkurse fast exakt bis an das 38,2%-Retracement (1.788 US-Dollar) der gesamten Korrektur seit März. Verfehlt wurde bei diesem stürmischen Anstieg allerdings die 200-Tagelinie (1.799 US-Dollar). Dieser viel beachtete Durchschnitt fällt noch immer leicht und stellt einerseits das Mindestziel der laufenden Erholung dar, bedeutet andererseits aber auch eine ernstzunehmende Hürde.
Bislang sind die Goldkurse in den letzten Tagen an der Widerstandszone 1.785 bis 1.810 US-Dollar klar abgeprallt und um knapp 50 US-Dollar bis auf 1.733 US-Dollar zurückgefallen. Ungeachtet des Stochastik-Verkaufssignals bemühen sich die Goldbullen nun aber um einen neuerlichen Anstieg. Die Kursbewegung der letzten zwei Tage deutet jedenfalls an, dass der Goldpreis zumindest noch einmal in Richtung 1.800 US-Dollar anziehen wird. Hier muss sich dann entscheiden, ob die 200-Tagelinie zurückerobert werden kann oder ob die gesamte Erholung der letzten Wochen lediglich eine Bärenmarktrally gewesen ist. Erst bei einem Wochenschlusskurs oberhalb von 1.825 US-Dollar kann im größeren Bild Entwarnung gegeben werden.
Insgesamt sieht der Goldpreis in diesen Tagen kurz- sowie sehr langfristig betrachtet sehr vielversprechend aus. Die Stimmung ist weiterhin miserabel, während sich die Kurse schon deutlich erholt haben und nach oben sicherlich noch rund 50 US-Dollar Luft hätten. Mittelfristig, also auf Sicht der kommenden zwei bis sechs Monate ist noch nicht ganz klar, ob der finale Tiefpunkt bei 1.615 US-Dollar tatsächlich schon gefunden wurde, oder ob es noch ein tieferes Tief im Bereich 1.550 bis 1.600 US-Dollar zum Abschluss, der seit über zwei Jahren laufenden Korrektur benötigt. Langfristig gibt es hingegen überhaupt gar keinen Zweifel daran, dass der Ausbruch über 2.000 US-Dollar gelingen wird. Damit würde dann ein Mindest-Kursziel von 3.500 US-Dollar aktiviert werden. Einem Restrisiko von maximal 200 US-Dollar auf der Unterseite steht also eine glatte Verdopplungs-Chance gegenüber.
Kauflimit bleibt bei 1.675 Euro
Aufgrund des stärkeren Euros kam der Goldpreis auf Euro-Basis in den letzten eineinhalb Monaten leicht unter Druck, ohne dass die Seitwärtsphase dabei beendet worden wäre. Mit unserem Kauflimit von 1.675 Euro konnte man ab Mitte Oktober fast drei Wochen lang zu günstigen Preisen einkaufen. Aktuell notiert die Feinunze bei 1.687 Euro. Wir halten das Kauflimit von 1.675 Euro aufrecht. Auch wenn wir uns wiederholen, in dieser äußerst instabilen Phase der Geschichte kann man nicht genug physische Edelmetalle besitzen.
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